Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Theater: Jetzt kommen die Bombensucher
Baustelle Der Beginn der Arbeiten muss verschoben werden. Zunächst muss das Areal an der Volkhartstraße nach Blindgängern abgesucht werden. Wann die Bagger nun wohl anrollen können
Der Start der Arbeiten für den Technikkeller und das unterirdische Löschwasserbecken, die Teil der Theatersanierung sind, wird jetzt wohl erst frühestens Ende Mai/anfang Juni beginnen. Denn inzwischen hat das Hochbauamt von der Feuerwehr die Nachricht bekommen, dass das Areal auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zwingend abgesucht werden muss. Ursprünglich sollten die Archäologen bereits im April ihre Arbeit auf dem Gelände starten.
Allerdings hatte sich dieser Termin bereits verzögert, weil noch an einer Lösung dafür gearbeitet werden muss, wie mit diversen Leitungen, die unter der Kasernstraße liegen und die teils in die Grünanlage hineinreichen, umgegangen wird. Anders als zunächst geplant wird es nicht möglich sein, die drei Meter tiefe Grube für die Archäologen mit senkrechten Wänden auszuheben. Der Höhenunterschied wird stattdessen mit Böschungen abgefangen.
Den Mai über, so Baureferent Gerd Merkle (CSU), soll das Areal jetzt aber erst einmal auf Blindgänger untersucht werden. Die Bauverwaltung hatte offenbar gehofft, dass die Risikoeinschätzung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz günstiger ausfällt. Wegen der Krankheit eines Mitarbeiters habe sich der Bescheid verzögert, so Merkle. Dass das Areal als problematisch eingeschätzt wird, hatte sich aber abgezeichnet. Das Theater war im Zweiten Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt worden. Und wo Bomben abgeworfen wurden, sind Blindgänger wahrscheinlich.
Merkle rechnet damit, dass das Areal wegen seiner geringen Größe relativ schnell abgesucht werden kann, zumal es mit Leitungen und dem zentralen Schacht für die Lüftungsanlage bereits teils unterbaut ist. Allerdings wurde offenbar nach dem Krieg viel metallhaltiger Schutt auf dem Grundstück entsorgt. Das macht das Sondieren schwieriger.
Sollten die Bombensucher nichts finden, könnten Anfang Juni die ersten Bagger auffahren. Um in drei Meter Tiefe zu kommen, wo die Archäologen dann unter anderem mit dem Fund von alten Befestigungsanlagen rechnen, müssen um die 2500 Tonnen Erde mit Kippern abgefahren werden. Die Archäologen werden etwa ein halbes Jahr zugange sein. Kommendes Jahr wird die Baugrube dann auf elf Meter Tiefe erweitert. Parallel laufen im Theater die Arbeiten für den technischen Rückbau. Mit der Entkernung soll es kommendes Jahr losgehen.