Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mehr Platz für die Notaufnahm­e

Klinikum Im Westen viel Neues: In nur einem halben Jahr Bauzeit entstand aus 157 Betonferti­gteilen ein Erweiterun­gsbau. Wer ihn bezahlen muss und warum er für die Sanierung des Krankenhau­ses wichtig ist

- VON STEFAN KROG

Augsburg Nach etwa einem halben Jahr Bauzeit steht am Augsburger Klinikum jetzt bereits das Ausweichge­bäude, das während der anstehende­n Generalsan­ierung des Haupthause­s als Platzreser­ve dienen soll und der bisher beengten Notaufnahm­e dauerhaft mehr Platz verschaffe­n wird. Das Gebäude besteht aus insgesamt 157 Betonferti­gteilen, die im Herbst mit dem Tieflader nach Augsburg kamen und mit einem Spezial-autokran aufeinande­rgestellt wurden. Jedes der Teile ist 17 Meter lang und fünf Meter breit. In den vergangene­n Monaten lief noch der Innenausba­u des Gebäudes.

Den Monat Mai über werden jetzt die sechs Stockwerke nach und nach bezogen. Im Erdgeschos­s bekommt die Notaufnahm­e dauerhaft mehr Platz. Künftig gibt es für die Notaufnahm­e sechs weitere Behandlung­skabinen und 20 Zimmer mehr. Die Notaufnahm­e des Klinikums ist massiv überlastet und zählt mit 85000 Patienten pro Jahr zu den größten in Deutschlan­d. Lange Wartezeite­n sind die Folge. Vor zwei Jahren eskalierte­n die Probleme im Zusammenha­ng mit einer Grippewell­e so weit, dass sich das Haus zeitweise bei der Rettungsle­itstelle als überlastet abmeldete. Klinikinte­rn schlugen Ärzte Alarm.

Um die Lage zu entspannen, wurde der Interimsba­u um mehrere Jah- vorgezogen, was mit Mehrkosten verbunden ist. Die Kosten fürs Gebäude liegen bei rund 38,7 Millionen Euro. Zuschüsse vom Freistaat gab es dafür nicht. Stadt und Landkreis Augsburg als Träger des Klinikums müssen dies komplett zahlen.

Neben der Notaufnahm­e, die dort Erweiterun­gsflächen bekommt, werden die oberen Stockwerke durch Intensivst­ationen und eine Dialysesta­tion belegt. Hintergrun­d ist, dass der Bereich der Intensivst­ationen im bestehende­n Hauptbau saniert wird. Bis 2018 wird dann der so genannte Anbaure West fertig sein, in dem künftig die Intensivst­ationen untergebra­cht sein werden. Wenn die Intensivst­ationen aus dem Ausweichge­bäude ausgezogen sind, ist Platz, um Normalstat­ionen aus dem Haupthaus dorthin auszulager­n. Denn ab 2019 sollen die vier Bettentürm­e des Klidauerha­ft nikums, in denen die Patientenz­immer untergebra­cht sind, einer nach dem anderen saniert werden. Während der Sanierung muss jeder Flügel mit seinen 280 bis 320 Zimmern komplett leer gemacht werden. Dafür werden dann die Flächen des Interimsge­bäudes benötigt.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Im Westen viel Neues: Links ist das Erweiterun­gsgebäude des Augsburger Klinikums zu sehen, rechts der Anbau West, dessen Rohbau kurz vor der Fertigstel­lung ist. Im Hin tergrund befindet sich das Hauptgebäu­de. LANDKREIS AUGSBURG
Foto: Silvio Wyszengrad Im Westen viel Neues: Links ist das Erweiterun­gsgebäude des Augsburger Klinikums zu sehen, rechts der Anbau West, dessen Rohbau kurz vor der Fertigstel­lung ist. Im Hin tergrund befindet sich das Hauptgebäu­de. LANDKREIS AUGSBURG

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