Wie sich die SPD unter der Führung von Martin Schulz entwickelt hat

Vor etwas mehr als 100 Tagen ließ Sig mar Gabriel die Katze aus dem Sack: Nicht er, sondern Martin Schulz wird die SPD als Kanzlerkandidat in die Bun destagswahl führen. Seitdem erlebten Schulz und seine Partei ein Wechsel bad der Gefühle:

24. Januar Der Verzicht von Gabriel auf Parteivorsitz und Kanzlerkandi datur wird bekannt. Gabriel schlägt Schulz für beide Posten vor. Die SPD steht in Umfragen bei 21 Prozent.

29. Januar Schulz wird in Berlin offi ziell als Kanzlerkandidat nominiert.

6. Februar Die SPD überholt bei der Sonntagsfrage in einer Insa Umfrage mit 32 Prozent erstmals in der Wahlpe riode die Union (31 Prozent). Kurz darauf sieht auch Emnid die Schulz SPD knapp vor CDU/CSU. Es ist die Rede von einem deutlichen „Schulz Effekt“.

19. März Schulz wird bei einem Son derparteitag mit 100 Prozent der Stimmen zum SPD Chef gewählt und als Kanzlerkandidat bestätigt.

26. März Nur eine Woche nach dem 100 Prozent Votum verfliegen die Hoffnungen von Schulz und SPD auf ei nen Wahlsieg im Saarland. Bei der Landtagswahl gewinnt die CDU klar mit 40,7 Prozent, die SPD erreicht 29,6.

28. April Nach Erkenntnissen des ZDF Politbarometers liegt Martin Schulz auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker im Land nur noch auf Platz fünf. Er erreicht auf der Skala von +5 bis 5 einen Durchschnittswert von +1,2 – nach +1,3 zwei Wochen zuvor. Es führt Winfried Kretschmann (+1,9) vor Wolfgang Schäuble (+1,8) und An gela Merkel (+1,8).

3. Mai Die Union liegt bei der Sonn tagsfrage im Bund wieder deutlich vor der SPD. Laut Forsa kommen CDU/ CSU auf 36 Prozent, die SPD auf 28.

7. Mai Auch bei der Landtagswahl in Schleswig Holstein zündet der Schulz Effekt nicht. Die SPD geführte Regierung wird abgewählt.

14. Mai Mit Spannung wird nun er wartet, wie die SPD am kommenden Sonntag bei der Landtagswahl im be völkerungsreichsten Bundesland Nordrhein Westfalen abschneidet. Die beiden jüngsten Umfragen zeigen, wie eng dort das Rennen ist: