Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Nimmt kranker Landrat die Wahl an?
Martin Wolf leidet an Amnesie. Jetzt wurde er wiedergewählt
Pfaffenhofen Der an einer Gedächtnisstörung leidende Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) hat bis Mitte des Monats Zeit für die Entscheidung, ob er seine Wiederwahl annimmt oder nicht. Erst musste der Wahlausschuss am Montagnachmittag das amtliche Endergebnis feststellen und darüber ein Protokoll anfertigen, erläuterte Karl Huber vom Landratsamt das Vorgehen. Danach werde dem Landrat das Ergebnis schriftlich oder mündlich mitgeteilt. Dies könne wegen der besonderen Umstände bis etwa Mitte der Woche dauern, so der Behördensprecher. Wolf ist derzeit in einer Klinik.
Erst dann beginne eine Wochenfrist, innerhalb derer der 61-Jährige sich entscheiden muss. Mit der Regierung von Oberbayern als Aufsichtsbehörde wird nach den Worten Hubers geklärt, auf welche Weise Wolf seinen Willen kundtun kann. Sollte er die Wahl nicht annehmen, müsste binnen drei Monaten eine Neuwahl stattfinden.
Der Kommunalpolitiker war am Sonntag mit 74,56 Prozent deutlich im Amt bestätigt worden. Seine beiden Gegenkandidaten landeten abgeschlagen bei jeweils unter 13 Prozent der Stimmen. Wolf leidet seit einem schweren Motorradunfall vor fünf Wochen an einer sogenannten Amnesie, die Folge sind Gedächtnisstörungen. Derzeit führt sein Stellvertreter Anton Westner die Amtsgeschäfte.