Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gartenkunst und Exotik
Ausflugstipp Der Schacky-park in Dießen
Der Star des neun Hektar großen Schacky Parks mitten in Dießen: ein Monop teros im Grünen. Foto:förderkries Verschlungene Spazierwege führen durch diesen wunderschönen Landschaftsgarten. Der neun Hektar große Schacky-park ist am südlichen Ortsrand von Dießen und thronend über dem Ammersee sowie vis à vis des Heiligen Berges Andechs platziert. Es waren der in der Residenzstadt München amtierende Königliche Kämmerer Ludwig Freiherr von Schacky und seine Gemahlin Julia, die sich 1903 dieses „Wochenendgrundstück“einschließlich einer dort schon vorhandenen Villa im Stil des Historismus anlachten und die diese grüne Liegenschaft dann mit viel Gespür und einem gewissen Hang zur griechischen Mythologie zu einer prächtigen Parkanlage gestalteten.
Neu war dies nicht: Gehobenes und kunstsinniges Bürgertum und Adel zog es damals aus München hinaus in den Süden und dabei auch an die Gestaden des Ammersees. So entstand dieses freiherrliche Ensemble: Gleichsam eine Reise von der italienischen Gartenkunst mit einem Monopteros als architektonisches Highlight bis – durch ein japanisches Teehaus präsentiert – zur Exotik Ostasiens. Und dies alles durch Jugendstilformen sich der Moderne annähernd. Daneben Natur pur: Mediterran anmutende Pflanzen, Streuobstwiesen, teilweise 300 Jahre alte Baumensembles und solitäre Gewächse, eine Teichanlage sowie ein wildromantischer Bachlauf ergänzen einander.
Glückliche Umstände führten zum Erhalt des Schacky-parks: 1933 übernahmen Vinzentinerinnen das Gelände, das sie landwirtschaftlich nutzen wollten. Die Ordensfrauen führten damals in Dießen ihr Mutterhaus. Eine vorgesehene militärische Verwendung konnte dadurch verhindert werden.
2003 pachtete die Gemeinde Dießen das „wilde“Grün an und übertrug die Verantwortung für die denkmalgerechte Restaurierung und Pflege einem engagierten gemeinnützigen Förderkreis, der im Park auch Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen organisiert.