Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Konzerne gegen Armut
Tipp des Tages Eine Tv-doku sucht Wege, den Hunger in Afrika zu bekämpfen
Arte, 20.15 Uhr Weltweit sind mehr als 800 Millionen Menschen von extremer Armut und von Hunger betroffen, ein Viertel davon allein in Afrika. Um die Armut wirkungsvoll zu bekämpfen, reichen die staatlich verordneten Mittel nicht mehr aus – die Privatwirtschaft rückt zunehmend in den Fokus und übernimmt den Part, den eigentlich die Regierungen westlicher Länder erfüllen sollten. Aber taugen Konzerne wirklich als Heilsbringer? Dieser spannenden Frage will die Dokumentation „Konzerne als Retter“nachgehen, die heute auf zu sehen ist.
Immer mehr Banken und Firmen engagieren sich in der Flüchtlingshilfe – und das mithilfe der Politik. Die Vereinten Nationen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2030 sollen Armut und Hunger weltweit beendet werden – was nur mithilfe von solchen Unternehmen möglich ist, die sich gezielt einbringen wollen. Das tun sie natürlich nicht uneigennützig, schließlich wollen auch Aktionäre und Klienten gut bedient sein. Und ob diese Hilfe auch wirklich bei den Hungernden ankommt, bleibt ebenso zweifelhaft wie bisher schon. Die Autoren Valentin Thurn und Caroline Nokel („10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“) stellen sieben Beispiele aus Ostafrika vor, aus Kenia, Sambia und Tansania.
Doch die Beteiligung von Konzernen birgt Gefahren, die auf den ersten Blick schwer zu sehen sind. Der im Film gezeigte Ansatz aus Mitleid und Almosen könnte den Handel, das Wachstum und die Investitionen in Afrika untergraben und damit die gut gemeinte Entwicklungshilfe ins Gegenteil verkehren.