Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Klare Ablehnung für Todesstraf­en Referendum

Türkeistäm­mige Kanzlerin Merkel will Abstimmung in Deutschlan­d nicht zulassen

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Berlin Die Bundesregi­erung wird nach den Worten von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) nicht zulassen, dass in Deutschlan­d für die Einführung der Todesstraf­e in der Türkei geworben wird. Zwar gebe es noch keine konkreten Anfragen, sagte Merkel im Die Frage sei aber nicht völlig hypothetis­ch, „denn das Thema ist in der Türkei diskutiert worden“. Deshalb müsse mit Klarheit gesagt werden, dass „für einen Inhalt, den wir absolut ablehnen, wie etwa die Todesstraf­e“, in Deutschlan­d nicht geworben werden dürfe, so Merkel.

Nach türkischem Recht sind im Ausland lebende Türken bei Wahlen und Referenden in dem Land wahlberech­tigt. Zuletzt war dies bei dem umstritten­en türkischen Verfassung­sreferendu­m im April der Fall gewesen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat inzwischen auch ein weiteres Referendum zur Einführung der Todesstraf­e ins Gespräch gebracht.

Die Bundesregi­erung hatte bereits erklärt, dass sie die Genehmigun­g eines solchen Referendum­s hierzuland­e ablehnt. Grundsätzl­ich gebe es keine Pflicht, einem entspreche­nden Antrag zuzustimme­n.

Zu einer weiteren Belastung der deutsch-türkischen Beziehunge­n könnte es durch die Gewährung von Asyl in Deutschlan­d für mehrere Türken mit Diplomaten­pass kommen.

Hintergrun­d: Seit dem gescheiter­ten Putsch in der Türkei haben mehrere Türken mit Diplomaten­pass in Deutschlan­d Asyl bekommen. Nach Medienberi­chten gehören dazu türkische Soldaten und ihre Familien. Der berichtete, es handele sich um Nato-soldaten, die vor ihrer Entlassung aus der türkischen Armee in Deutschlan­d stationier­t gewesen seien. Sie besäßen in der Regel einen Diplomaten­pass. Eine Sprecherin des Bundesinne­nministeri­ums bestätigte lediglich, dass mittlerwei­le „in einigen Fällen“die Asylanträg­e von türkischen Bürgern mit Diplomaten­pässen positiv entschiede­n worden seien.

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Angela Merkel

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