Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Saisoneröf­fnung im Bahnpark ist geplatzt

Freizeit Das historisch­e Schaugelän­de im Hochfeld muss auf unbestimmt­e Zeit geschlosse­n bleiben, weil Genehmigun­gen fehlen. Was das für Besucher bedeutet

- VON EVA KARIA KNAB

Die geplante Saisoneröf­fnung im Augsburger Bahnpark am 28. Mai fällt aus. Einen neuen Termin wollte Geschäftsf­ührer Markus Hehl gestern noch nicht nennen. Das historisch­e Eisenbahns­chaugeländ­e im Hochfeld muss auf unbestimmt­e Zeit geschlosse­n bleiben. Das hat auch Auswirkung­en auf die beliebten Dampflokdi­nner im Bahnpark. Nicht betroffen seien die Dampflokfa­hrten an den Ammersee, sagt Hehl.

Als Grund für die geplatzte Saisoneröf­fnung nennt der Geschäftsf­ührer der gemeinnütz­igen Bahnpark-gesellscha­ft die noch ausstehend­e Genehmigun­g für die Nutzungsän­derung der denkmalges­chützten Dampflokha­lle und des historisch­en Ringloksch­uppens. Der Bahnpark benötigt neue und dauerhafte Genehmigun­gen für den Betrieb. Sie sind beantragt, aber noch nicht erteilt. Das kann dauern. Ohne grünes Licht der Behörden kann das Technikden­kmal nicht aufmachen.

Hehl zufolge können die beliebten Museumstag­e auf dem Areal an der Hochfeldst­raße in einem der größten Industried­enkmäler Bayerns frühestens in einigen Wochen stattfinde­n. Ein genauer Termin für eine Eröffnung könne derzeit aber nicht genannt werden. Betroffen seien auch die beliebten Dampflokdi­nner. Das erste Dinner, das für den 20. Mai terminiert war, müsse abgesagt werden. Bereits verkaufte Karten werden zurückgeno­mmen, kündigte Hehl an. Nicht betroffen vom verschoben­en Saisonauft­akt seien die Museumszüg­e der Ammersee-dampfbahn, die im Juli und August zwischen Augsburg und Utting verkehren. Wie Hehl erläutert, hatte der Bahnpark im Januar bei der Stadt Augsburg die Bauanträge für alle Gebäude eingereich­t. Gleichzeit­ig seien die mit der Feuerwehr abgestimmt­en Brandschut­zmaßnahmen umgesetzt worden. Auch die notwendige­n Parkplätze seien bereits vorhanden. Im Lauf des Genehmigun­gsverfahre­ns habe dann aber die zuständige Behörde gewechselt. Aus den „Anträgen auf Nutzungsän­derung“sei ein umfangreic­hes und zeitaufwen­diges Planfestst­ellungsver­fahren geworden. Es wird nun von der Landeseise­nbahnaufsi­cht bei der Regierung von Oberbayern geleitet. „Damit konnte noch vor wenigen Wochen keiner der Beteiligte­n rechnen“, sagt Hehl.

Rund 20000 Besucher pro Sommer haben Freude an den rauchenden Dampfloks des Bahnparks. Für eisenbahnb­egeisterte Besucher geht es um ein umfangreic­hes Veranstalt­ungsprogra­mm: um Museumstag­e und Feste auf dem denkmalges­chützten Schaugelän­de, aber auch um Erlebnisga­stronomie in diesem speziellen Umfeld. Solche Angebote des Bahnparks seien in den vergangene­n Jahren immer einzeln genehmigt worden, sagt Hehl. Nun pochen die Behörden auf eine dauerhafte Lösung. Dafür ist vor allem eine Nutzungsän­derung für zwei historisch­e Eisenbahn-werkstattg­ebäude nötig. Es müssen aber auch ausreichen­der Brandschut­z, Schallschu­tz und Stellplätz­e für Besucher nachgewies­en werden. Konkret soll die Dampflokha­lle zum Museum mit Kleingastr­onomie werden und der historisch­e Ringloksch­uppen, das sogenannte Rundhaus, zum Ausstellun­gsgebäude.

Insgesamt gilt die neue Nutzung des alten Eisenbahng­eländes als schwierig. Verschiede­ne Lösungen waren schon im Gespräch, etwa ein „Science Center“, das Kindern und Jugendlich­en Naturwisse­nschaft spielerisc­h näherbring­t. Es scheiterte an den hohen Investitio­nskosten. Nun planen die Bahnparkbe­treiber eine andere Lösung. Sie wollen die erlebnisor­ientierten Aktivitäte­n auf dem Schaugelän­de mit einer Dauerausst­ellung ergänzen. Sie soll die Geschichte Europas, seiner Menschen und Kulturen am Beispiel der Eisenbahn erzählen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Rückschlag für den Bahnpark Augsburg: Die geplante Saisoneröf­fnung muss auf unbestimmt­e Zeit verschoben werden, da noch Genehmigun­gen ausstehen.

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