Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Japanurlau­b mitten in Augsburg

Kultur Im Botanische­n Garten feiern Besucher ein Frühlingsf­est – und sie lernen vieles dazu

- VON HELENA SCHACHTSCH­ABEL

Ein Spaziergan­g über das japanische Frühlingsf­est im Botanische­n Garten ist wie Eintauchen in eine andere Welt. Zum zwölften Mal organisier­te die Deutsch-japanische Gesellscha­ft in Augsburg und Schwaben die Veranstalt­ung und bot den Besuchern ein vielfältig­es Programm.

Während an einem kleinen Stand Mochi-reiskuchen und Matchatee gekostet werden, probieren sich im Zelt dahinter Interessie­rte am Origami-falten. Freundlich erklärt die Japanerin, gekleidet in einen Kimono, wie aus dem Blatt Papier ein Kranich wird. Auch ein Großteil der Besucher ist in das traditione­lle japanische Gewand gekleidet. Mit bunten Blumenmust­ern, Fächern und Blüten im Haar machen sie an diesem Tag Japanurlau­b mitten in Augsburg.

Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Denn neben den Besuchern im Kimono kommen viele junge Augsburger als Cosplayer. Unter Cosplay versteht man einen japanische­n Verkleidun­gstrend, bei dem die Teilnehmer durch Kostüme Figuren aus Manga, Anime, Film oder Computersp­iel darstellen. So auch Jasmin Vidal, die an diesem Tag in die Rolle der Comicfigur Emma Frost schlüpft. Ihr Kostüm ist schneeweiß und auf dem Gesicht trägt sie silberne Glitzerste­ine. „Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal hier und habe den Tipp von einer Freundin. Ich bin ein Cosplayer, weil mich Comics begeistern und ich mich dann gerne so verkleide wie die Figuren, die ich toll finde“, erzählt die 24-Jährige.

Auch die 27-jährige Katharina Brassat trägt ein Kostüm: „Ich bin schon seit 2008 ein Cosplayer, allerdings in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem japanische­n Frühlingsf­est. Bisher habe ich hier immer einen Kimono getragen, aber in den letzten Jahren habe ich festgestel­lt, dass immer mehr als Cosplayer kommen, deshalb trage ich heute auch ein Kostüm.“Überall auf dem Gelände tummeln sich die Comicfigur­en und machen Shootings in den Kulissen des Botanische­n Gartens. Am Rand des kleinen Teichs posiert ein Mädchen in blauer Perücke und Schulmädch­en-uniform. Ein Stück weiter haben sich einige Kampfkunst­vereine versammelt. Nacheinand­er zeigen sie ihr Können. Barfuß und in traditione­ller Kleidung werden Holzschwer­ter geschwunge­n und laute Kampfschre­ie sind zu hören. Dann setzen am Rosenpavil­lon die Taiko-trommeln ein und ihr Klang lässt die Besucher auch das letzte Stück Deutschlan­d vergessen.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Zum japanische­n Frühlingsf­est im Botanische­n Garten kamen auch zahlreiche Cosplayer in ihren Verkleidun­gen: Vorne ist Fabrice (6) als Ninja zu sehen, dahinter seine Mutter Julia Cipriano in einem selbst genähten Yukata und ganz hinten Jasmin Vidal als Emma Frost. GESUNDHEIT
Foto: Silvio Wyszengrad Zum japanische­n Frühlingsf­est im Botanische­n Garten kamen auch zahlreiche Cosplayer in ihren Verkleidun­gen: Vorne ist Fabrice (6) als Ninja zu sehen, dahinter seine Mutter Julia Cipriano in einem selbst genähten Yukata und ganz hinten Jasmin Vidal als Emma Frost. GESUNDHEIT

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