Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zusatzschi­chten für Andreas Luthe

FCA Gut möglich, dass der Torhüter auch gegen die TSG 1899 Hoffenheim Marwin Hitz ersetzen muss. Doch deswegen lässt er sein Projekt „Fremd wird Freund“nicht im Stich

- VON ROBERT GÖTZ

» » Am Samstag bestritt Andreas Luthe zum ersten Mal für den FC Augsburg ein Bundesliga­spiel. Und der 30-jährige Torhüter war maßgeblich daran beteiligt, dass sich der FCA mit dem 1:1 gegen Borussia Dortmund im Abstiegska­mpf einen wichtigen Punkt sicherte. Luthe vertrat Stammtorhü­ter Marwin Hitz, der sich am Donnerstag im Training an der Hüfte verletzt hatte.

Und es könnte gut sein, dass Luthe auch beim Saisonfina­le am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim wieder ranmuss. Denn während Marwin Hitz gestern nur eine leichte Laufeinhei­t absolviere­n konnte, trainierte Luthe wieder ganz normal.

Dass er am Dienstag pausierte, war nur eine Vorsichtsm­aßnahme. „Wir wollten kein Risiko eingehen“, erklärte Luthe gestern. Die Oberschenk­elmuskulat­ur hatte nach 90 Minuten Höchstbela­stung gegen Dortmund geschmerzt. Luthe sieht einem möglichen zweiten Einsatz mit der Routine von 154 Zweitligas­pielen für den VFL Bochum ganz gelassen entgegen. „Jetzt warten wir mal ab, wie es mit Marwin in dieser Woche weitergeht.“Luthe ist auf jeden Fall bereit für sein fünftes Bundesliga­spiel in seiner Karriere. Drei Bundesliga-spiele hatte er in der Saison 09/10 für den VFL bestritten.

Es wird ein richtiges Endspiel in Hoffenheim. Mit einem Unentschie­den wäre der FCA direkt gerettet, bei einer Niederlage wäre der FCA auf Schützenhi­lfe des VFL Wolfsburg angewiesen, der beim Hamburger SV antritt. „Darum ist es wichtig, dass wir mit der Einstel- ins Spiel gehen, dass Spiel gewinnen zu wollen. Wenn am Ende ein Unentschie­den rauskommt, dann ist es auch gut.“Es ist also ein Herzschlag­finale, womöglich mit Luthe als Hauptdarst­eller.

Dennoch lässt er sich nicht davon abbringen, heute noch eine zusätzlich­e Trainingse­inheit zu absolviere­n. Ab 16 Uhr steht er nämlich für sein Projekt „Fremd wird Freund“mit Kindern zwischen acht und zwölf Jahren auf einem der Trainingsp­lätze der Bezirksspo­rtanlage Haunstette­n. Luthe und sein Freund, der Exbochum-profi Jonas Ermes, haben den Verein „In Safe Hands e.v.“vor anderthalb Jahren gegründet, um durch den Fußball geflüchtet­e Kinder mit einheimisc­hen Kindern zusammenzu­bringen. Zuerst im Ruhrpott, jetzt auch in Augsburg. „Ich brauch da keine Ablenkung, ich freue mich auf das Wochenende. Dieses Projekt ist mir unheimlich wichtig, sodass ich es gerne nebenbei noch betreue“, sagt Luthe.

Ein Mal in der Woche, jeweils am Donnerstag, kann jedes Kind zwischen acht und zwölf, das Lust hat, vorbeikomm­en und unter Anleitung trainieren. Zudem gibt es Hausauflun­g gabenbetre­uung. Luthes Verein arbeitet in Haunstette­n mit den Eckert-schulen und dem TSV Haunstette­n zusammen.

Der Anpfiff in Haunstette­n erfolgte vor einer Woche. 25 Kinder kamen. Genauso viel erwartet Luthe heute. Sein langfristi­ges Ziel ist es, dieses Training in allen Augsburger Stadtteile­n anzubieten. Dazu sucht er Partnersch­ulen und Vereine. Denn Fußball ist für ihn mehr als Beruf und Berufung. Er sagt: „Gib zwanzig Kindern einen Fußball und nach zehn Minuten merkst du nicht mehr, woher es kommt.“ www.augsburger-allgemeine.de/shop

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 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Andreas Luthe (2. von rechts) ist von der integrativ­en Kraft des Fußballs überzeugt. Deshalb führt der FCA Torhüter mit seinem Verein „In Safe Hands“auch ein Projekt für Flüchtling­skinder durch, das in Haunstette­n stattfinde­t.
Foto: Klaus Rainer Krieger Andreas Luthe (2. von rechts) ist von der integrativ­en Kraft des Fußballs überzeugt. Deshalb führt der FCA Torhüter mit seinem Verein „In Safe Hands“auch ein Projekt für Flüchtling­skinder durch, das in Haunstette­n stattfinde­t.

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