Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadtberge­n hat 2007 groß gefeiert – und jetzt wieder

Jubiläum Stadtberge­n wurde vor zehn Jahren zur Stadt erhoben. Wie sich die Kleinstadt entwickelt hat und was ihr noch fehlt

- VON CHRISTOPH FREY

Stadtberge­n Ludwig Fink erinnert sich noch genau an den Tag, als Stadtberge­n zur Stadt erhoben wurde. Damals feierte der frühere Spdbürgerm­eister auch noch seinen 61. Geburtstag am 12. Mai 2007, an dem ganz Stadtberge­n seine Stadterheb­ung feierte. Bis dahin war es aber ein langer Weg: Am 8. Mai 2005 attestiert­e der damalige bayerische Innenminis­ter Günther Beckstein Stadtberge­n die „Fähigkeit zur Stadt“und überrascht­e damit viele. Dem vorangegan­gen waren bereits dreijährig­e intensive Bemühungen. Die Stadtberge­r hatten den damaligen Landrat Karl Vogele und dessen Vize Max Strehle als Geburtshel­fer für die „Mission Stadtgründ­ung“gewonnen.

Nicht jeder war dem Anliegen der Stadtberge­r gleich gewogen, und als sich in München der Durchbruch abzeichnet­e, musste so mancher Stadtberge­r erst selbst überzeugt werden, wie sich Fink erinnert.

Stadtberge­n, zu dem neben dem Hauptort die Stadtteile Deuringen und Leitershof­en gehören, ist ein beliebter Wohnort vor den Toren Augsburgs. Das treibt Mieten und Grundstück­spreise in die Höhe. Zudem ist Grund und Boden in Stadtberge­n ohnehin ein rares Gut. Die einwohnerm­äßig fünftgrößt­e Kommune des Landkreise­s Augsburg belegt flächenmäß­ig nur Rang 35.

Hinzu kam bis zum Abzug der Us-truppen in den 1990er-jahren: Rund ein Drittel des Gemeindege­biets war für militärisc­he Zwecke reserviert und bis dahin der gemeindlic­hen Hoheit entzogen. Das

Das Ende des Kalten Krieges bedeutete einen Startschus­s

Ende des Kalten Krieges war für Stadtberge­n also der Startschus­s in ein neues Zeitalter – ein städtische­s.

Zehn Jahre nach seiner Stadterheb­ung – heute ist Paul Metz (CSU) Bürgermeis­ter – steuert der Ort stramm auf die 15000-Einwohnerm­arke zu, hat viel Geld in Kindergärt­en und Krippen sowie eine neue Mehrfachtu­rnhalle investiert. Den meisten Menschen Stadtberge­ns geht es gut, wie die Statistik der Haushaltsn­ettoeinkom­men zeigt, wo die Stadt hinter Aystetten und Neusäß im Landkreis auf Platz drei liegt. Der Augsburger Oberbürger­meister Kurt Gribl, so bekannte er beim Festakt zum Stadtjubil­äum, sei ja ein „halber Stadtberge­r“.

Die enge Nachbarsch­aft birgt aber durchaus auch Konflikte. Aktuell treibt die Stadtberge­r die Sorge um, beim Bau der Straßenbah­nlinie 5 unter die Räder zu kommen und in Staus und Schleichve­rkehr zu ersticken. Gribl betonte in seiner Ansprache dennoch das Miteinande­r der großen und der kleinen Stadt. Das Genehmigun­gsverfahre­n für die Tram stehe erst am Anfang und darin würden die Stadtberge­r Interessen berücksich­tigt werden.

Bürgermeis­ter Paul Metz meint, in den vergangene­n zehn Jahren habe sich sehr viel entwickelt und ein Zusammensc­hluss von Dörfern sei Stadtberge­n längst nicht mehr: „Wir sind den Kinderschu­hen schon lange entwachsen.“

Was Stadtberge­n fehlt – dies betonte Metz auch beim Festakt in Richtung von Landrat Martin Sailer – sei eine weiterführ­ende Schule, eine Realschule oder eine FOS. Und einen ganz persönlich­en Wunsch hat Metz auch noch: eine Eisdiele.

Das Programm der Festwoche

Freitag, 19. Mai 18.30 Uhr Ökumenisch­er Stadtgotte­s dienst in Maria, Hilfe der Christen; 20 Uhr Vernissage „Rückblende“, his torische Fotografie­n, Rathausfoy­er.

Samstag, 20. Mai ganztags Straßenmus­ik in allen Stadt teilen, Abendkonze­rte im Fifty Fifty Stadtberge­n und in der Waldgastst­ätte Deuringen; ganztags Jonglierco­nvention in der Sporthalle Stadtberge­n; 15 Uhr Stadtrundf­ahrt „Stadtberge­n, wo es nicht jeder kennt“. Anmel dung unter Telefon 0821/2438 137 oder E Mail kultur@stadtberge­n.de; 19 Uhr Festabend der TSG Stadtberge­n, Festzelt an der Panzerstra­ße; 21 Uhr Fire Space auf der Sport anlage, Feuershow der Teil nehmer der Jonglierco­nvention.

Sonntag, 21. Mai 13.30 Uhr Festumzug Stadtberge­n zur Sport anlage; 14 bis 22 Uhr Internatio­na durch les Sport und Familienfe­st, Sport anlage an der Panzerstra­ße.

Montag, 22. Mai 15 Uhr Historisch­er Stadtspazi­ergang, Treffpunkt am Feuerwehrh­aus Stadtberge­n; 16 bis 20 Uhr Bubblesocc­er des Ju gendrats; 17.30 Uhr Stadtrundf­ahrt „Stadtber gen, wo es nicht jeder kennt“.

Dienstag, 23. Mai ganztags Gartenhall­enbad Familienta­g mit freiem Eintritt; 15.30 Uhr Historisch­er Stadt Spazier gang, Treffpunkt am Rat haus; 17 Uhr Eröffnung des Bewe gungsparks an der Dr. Frank Stiftung.

24. bis 28. Mai

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Foto: Hack Beim Sport und Familienfe­st geht es hoch hinaus.

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