Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stadtbergen hat 2007 groß gefeiert – und jetzt wieder
Jubiläum Stadtbergen wurde vor zehn Jahren zur Stadt erhoben. Wie sich die Kleinstadt entwickelt hat und was ihr noch fehlt
Stadtbergen Ludwig Fink erinnert sich noch genau an den Tag, als Stadtbergen zur Stadt erhoben wurde. Damals feierte der frühere Spdbürgermeister auch noch seinen 61. Geburtstag am 12. Mai 2007, an dem ganz Stadtbergen seine Stadterhebung feierte. Bis dahin war es aber ein langer Weg: Am 8. Mai 2005 attestierte der damalige bayerische Innenminister Günther Beckstein Stadtbergen die „Fähigkeit zur Stadt“und überraschte damit viele. Dem vorangegangen waren bereits dreijährige intensive Bemühungen. Die Stadtberger hatten den damaligen Landrat Karl Vogele und dessen Vize Max Strehle als Geburtshelfer für die „Mission Stadtgründung“gewonnen.
Nicht jeder war dem Anliegen der Stadtberger gleich gewogen, und als sich in München der Durchbruch abzeichnete, musste so mancher Stadtberger erst selbst überzeugt werden, wie sich Fink erinnert.
Stadtbergen, zu dem neben dem Hauptort die Stadtteile Deuringen und Leitershofen gehören, ist ein beliebter Wohnort vor den Toren Augsburgs. Das treibt Mieten und Grundstückspreise in die Höhe. Zudem ist Grund und Boden in Stadtbergen ohnehin ein rares Gut. Die einwohnermäßig fünftgrößte Kommune des Landkreises Augsburg belegt flächenmäßig nur Rang 35.
Hinzu kam bis zum Abzug der Us-truppen in den 1990er-jahren: Rund ein Drittel des Gemeindegebiets war für militärische Zwecke reserviert und bis dahin der gemeindlichen Hoheit entzogen. Das
Das Ende des Kalten Krieges bedeutete einen Startschuss
Ende des Kalten Krieges war für Stadtbergen also der Startschuss in ein neues Zeitalter – ein städtisches.
Zehn Jahre nach seiner Stadterhebung – heute ist Paul Metz (CSU) Bürgermeister – steuert der Ort stramm auf die 15000-Einwohnermarke zu, hat viel Geld in Kindergärten und Krippen sowie eine neue Mehrfachturnhalle investiert. Den meisten Menschen Stadtbergens geht es gut, wie die Statistik der Haushaltsnettoeinkommen zeigt, wo die Stadt hinter Aystetten und Neusäß im Landkreis auf Platz drei liegt. Der Augsburger Oberbürgermeister Kurt Gribl, so bekannte er beim Festakt zum Stadtjubiläum, sei ja ein „halber Stadtberger“.
Die enge Nachbarschaft birgt aber durchaus auch Konflikte. Aktuell treibt die Stadtberger die Sorge um, beim Bau der Straßenbahnlinie 5 unter die Räder zu kommen und in Staus und Schleichverkehr zu ersticken. Gribl betonte in seiner Ansprache dennoch das Miteinander der großen und der kleinen Stadt. Das Genehmigungsverfahren für die Tram stehe erst am Anfang und darin würden die Stadtberger Interessen berücksichtigt werden.
Bürgermeister Paul Metz meint, in den vergangenen zehn Jahren habe sich sehr viel entwickelt und ein Zusammenschluss von Dörfern sei Stadtbergen längst nicht mehr: „Wir sind den Kinderschuhen schon lange entwachsen.“
Was Stadtbergen fehlt – dies betonte Metz auch beim Festakt in Richtung von Landrat Martin Sailer – sei eine weiterführende Schule, eine Realschule oder eine FOS. Und einen ganz persönlichen Wunsch hat Metz auch noch: eine Eisdiele.
Das Programm der Festwoche
Freitag, 19. Mai 18.30 Uhr Ökumenischer Stadtgottes dienst in Maria, Hilfe der Christen; 20 Uhr Vernissage „Rückblende“, his torische Fotografien, Rathausfoyer.
Samstag, 20. Mai ganztags Straßenmusik in allen Stadt teilen, Abendkonzerte im Fifty Fifty Stadtbergen und in der Waldgaststätte Deuringen; ganztags Jonglierconvention in der Sporthalle Stadtbergen; 15 Uhr Stadtrundfahrt „Stadtbergen, wo es nicht jeder kennt“. Anmel dung unter Telefon 0821/2438 137 oder E Mail kultur@stadtbergen.de; 19 Uhr Festabend der TSG Stadtbergen, Festzelt an der Panzerstraße; 21 Uhr Fire Space auf der Sport anlage, Feuershow der Teil nehmer der Jonglierconvention.
Sonntag, 21. Mai 13.30 Uhr Festumzug Stadtbergen zur Sport anlage; 14 bis 22 Uhr Internationa durch les Sport und Familienfest, Sport anlage an der Panzerstraße.
Montag, 22. Mai 15 Uhr Historischer Stadtspaziergang, Treffpunkt am Feuerwehrhaus Stadtbergen; 16 bis 20 Uhr Bubblesoccer des Ju gendrats; 17.30 Uhr Stadtrundfahrt „Stadtber gen, wo es nicht jeder kennt“.
Dienstag, 23. Mai ganztags Gartenhallenbad Familientag mit freiem Eintritt; 15.30 Uhr Historischer Stadt Spazier gang, Treffpunkt am Rat haus; 17 Uhr Eröffnung des Bewe gungsparks an der Dr. Frank Stiftung.
24. bis 28. Mai