Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Parkplätze reichen aus
Es ist fraglos ärgerlich, ein Knöllchen zu bekommen. Und 15, 20 oder 30 Euro zu zahlen, nur weil man sein Auto kurz, aber wirklich nur ganz kurz, dort abgestellt hat, wo man es nicht hätte abstellen dürfen. Oder versäumt hat, einen Parkschein zu lösen. Oder weshalb auch immer. Wie in nahezu jeder Großstadt kann die Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt und in der Nähe dazu mühsam sein. Für Auswärtige, die einen Tag in der Stadt verbringen wollen, für Pendler, die ihren Arbeitsplatz in der Innenstadt haben, für Anwohner, die trotz Parkausweis keinen freien Platz mehr finden.
Dennoch: Die Parkplätze in der Stadt reichen aus, insbesondere, wenn man die privaten Parkhäuser mit berücksichtigt. Außer natürlich, man findet, dass Autofahrern zu jeder Zeit möglichst nahe an ihrem Zielort in der Innenstadt ein möglichst günstiger, vielleicht sogar kostenloser Parkplatz zur Verfügung stehen sollte. Das allerdings hätte Konsequenzen für andere Gruppen; Autofahrer sind schließlich nicht die einzigen, die sich in einer Stadt wohlfühlen sollen. Würde die Stadt die Zahl der Parkplätze in der Innenstadt angesichts steigender Zahlen von Autos entsprechend erhöhen, würde dies auch den Autoverkehr stärken – und damit die Lebensqualität insgesamt senken. Weitere Parkplätze und mehr Autoverkehr bedeuteten ja zwangsläufig auch: weniger Raum für Radler oder Fußgänger und weniger Plätze, an denen sich Menschen begegnen können.
Fraglos allerdings sollte die Stadt Rücksicht auf Anwohner nehmen, die einen Bewohnerparkausweis haben und dennoch oft keinen Stellplatz mehr finden. Sie deswegen zur Kasse zu bitten, bedeutet, dass sie doppelt zahlen müssen – für Ausweis und Knöllchen.