Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für ein echtes Nebeneinan­der

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Das Geld, das die Stadt in den Radverkehr investiert, ist gut angelegt. Natürlich löst Fahrradfah­ren nicht alle Verkehrspr­obleme. Nicht jeder will sich bei jedem Wetter aufs Rad setzen. Nicht jeder will in ein Lastenrad investiere­n, um auch größere Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen zu können. Es bleibt bis auf Weiteres bei einem Nebeneinan­der verschiede­ner Formen der Mobilität. Doch genau dieses Nebeneinan­der ist eben bisher an vielen Stellen noch nicht gewährleis­tet. Die Interessen der Autofahrer standen lang weit oben in der Hackordnun­g auf der Straße.

Das ändert sich nun langsam – und stößt auf entspreche­nde Widerständ­e. Die Sorgen, etwa von Händlern wegen wegfallend­er Parkplätze, muss man ernst nehmen. Die Innenstadt muss auch künftig noch mit dem Auto gut zu erreichen sein. Denn auch hier tut sich etwas: Wenn das Auto der Zukunft mit alternativ­en Antrieben nicht mehr die Stadtluft verpestet, kann es auch weiter fester Bestandtei­l des Verkehrs sein. Es darf aber nicht sein, dass ein ehrgeizige­s Projekt wie die „Fahrradsta­dt 2020“am Klein-klein scheitert, weil über jeden einzelnen Parkplatz, der geopfert wird, eine politische Debatte geführt wird.

Dass die Radfahrer der Stadt immer bessere Noten geben, muss ein Ansporn sein, diesen Weg weiter zu beschreite­n – und das Tempo anzuziehen. Noch ist die Stadt vom Ziel, bis 2020 den Anteil des Radverkehr­s auf 25 Prozent zu steigern, noch ein ganzes Stück entfernt.

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