Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Erst Jubel, dann Fassungslo­sigkeit

Fußball In der Relegation zur Bayernliga ist Türkspor lange das bessere Team, kassiert gegen Landsberg aber spät das 2:2. Damit hat sich die Ausgangsla­ge fürs Rückspiel verschlech­tert

- VON HERBERT SCHMOLL Foto: Walter Brugger

Dass im Fußball nicht immer die bessere Mannschaft den Rasen als Sieger verlässt, ist besonders bitter für das dominieren­de Team. Noch dazu, wenn es in der Relegation passiert. So geschehen am Mittwochab­end. Im ersten Spiel um die Zugehörigk­eit zur Bayernliga stellte Türkspor Augsburg gegen den TSV Landsberg vor mehr als 800 Zuschauern im Haunstette­r Stadion die deutlich bessere Mannschaft, doch nach 90 Minuten jubelten die Oberbayern, die mit einem 2:2-Unentschie­den ihr Ziel erreicht hatten.

Jubel hier, Fassungslo­sigkeit dort. Der sichtlich enttäuscht­e Türksportr­ainer Pavlos Mavros lobte sein Team trotzdem: „Ein Kompliment an meine Mannschaft, die alles gegeben hat. Die Entscheidu­ng fällt im Rückspiel, das war von vornherein klar. Wir haben zwei dumme Gegentore kassiert, vorher hatten wir die Chancen zum 3:1. Wenn wir noch einmal eine solche Leistung am Samstag beim Rückspiel zeigen, dann ist mir nicht bange.“

Sein Landsberge­r Kollege Uwe Zenkner sah ebenfalls keinen Grund zu meckern. Dabei waren die Voraussetz­ungen für die Seinen nicht optimal. Ein Teil des Landsberge­r Teams steckte bei der Anfahrt im Stau auf der B17 fest, sodass die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffe­n werden musste.

Trotzdem hatten die Gäste die erste Tormöglich­keit. Nach sieben Minuten kam Sebastian Bonfert aus sechs Metern völlig frei zum Kopfball, doch dieser verfehlte das Ziel. Nach 24 Minuten fiel die Führung für die von ihren Fans lautstark angefeuert­en Hausherren. Einen ge- nau geschlagen­en Freistoß von Patrick Wurm köpfte Ante Pavlicevic in die Maschen. Doch nur vier Minuten später sahen die Türken nicht gut aus. Ebenfalls nach einem Freistoß stand Landsbergs Sebastian Nichelmann mutterseel­enallein vor dem Tor und schob zum 1:1-Ausgleich ein. Kurz vor der Pause traf aber wieder Türkspor. Nach ausgezeich­neter Vorarbeit des besten Spielers Yildirim Dönmez schob Torjäger Jérôme Fayé zum 2:1 ein.

Der Senegalese stand auch nach der Pause im Mittelpunk­t. Erst vergab er eine weitere gute Möglichkei­t, dann traf er zwar ins Landsberge­r Netz, doch in dieser Situation hatte ihn der Schiedsric­hter-assistent im Abseits gesehen. In der 86. Minute schlug Landsbergs Jonas Meichelböc­k den Ball einfach mal von der Mittellini­e Richtung gegnerisch­es Tor, Tormann Nazim Kücükkaya schätzte den Schuss völlig verkehrt ein und ließ sich von dem über ihn springende­n Ball zum Entsetzen seiner Kollegen düpieren. 2:2 – ein kurioser Treffer. Die zuvor ordentlich­en Voraussetz­ungen hatten sich für die Augsburger schlagarti­g verschlech­tert. Am Samstag (16 Uhr) gastiert Türkspor zum Rückspiel beim TSV Landsberg. Gespielt wird dabei nach dem Europapoka­lmodus. Türkspor Kücükkaya – Robinson, Pavlice vic, Salifou, Keles – Dönmez, Kiral (70. Inan), Jassem, Wurm, Hiemer – Fayé Tore 1:0 Pavlicevic (25.), 1:1 Nichelmann (29.), 2:1 Fayé (44.), 2:2 Meichelböc­k (88.) Zuschauer 800

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 ??  ?? Da jubelte Türkspors bester Spieler Yildirim Dönmez (links) noch über das 2:1, das Mannschaft­skollege Jérôme Fayé (rechts) er zielt hatte. Doch kurz vor Schluss gelang dem TSV Landsberg in diesem Relegation­sspiel der 2:2 Ausgleich. B JUNIOREN
Da jubelte Türkspors bester Spieler Yildirim Dönmez (links) noch über das 2:1, das Mannschaft­skollege Jérôme Fayé (rechts) er zielt hatte. Doch kurz vor Schluss gelang dem TSV Landsberg in diesem Relegation­sspiel der 2:2 Ausgleich. B JUNIOREN

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