Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
BVB will sein Trauma besiegen
Dortmund ist im Pokalfinale Favorit gegen Frankfurt
Berlin Borussia Dortmund will das Endspiel-trauma überwinden, Eintracht Frankfurt die historische Titelchance nutzen: Das Berliner Olympiastadion wird zur Endstation Sehnsucht. Nach drei Finalniederlagen an gleicher Stätte in den vergangenen drei Jahren nimmt der BVB im Pokal-showdown am Samstag (20 UHR/ARD und Sky) einen neuen Anlauf. Für die Frankfurter könnte dagegen eine 29 Jahre anhaltende titellose Zeit zu Ende gehen.
Die Borussia geht als Favorit in das 74. Endspiel um den Dfb-pokal. Von einer optimalen Vorbereitung konnte angesichts der Schlagzeilen über die ungewisse Zukunft von Trainer Thomas Tuchel und Torjäger Pierre-emerick Aubameyang jedoch keine Rede sein. Gut möglich, dass beide am Samstag Abschied vom Revierklub nehmen.
Vor allem der Zoff zwischen Tuchel und Bvb-geschäftsführer Hans-joachim Watzke brachte die Borussia in Wallung. Selbst ein Sieg über Frankfurt kann die zerrüttete Beziehung wohl nicht mehr retten. Obwohl die Vereinsführung von einem ergebnisoffenen Gespräch mit Tuchel in den Tagen nach dem Finale spricht, stehen die Zeichen auf Trennung. Wann das Gespräch stattfindet, ließ Watzke offen.
Eine ähnliche Tendenz wie bei Tuchel zeichnet sich bei Aubameyang ab. Hartnäckig halten sich Gerüchte, wonach der neue Bundesliga-torschützenkönig vor einem Transfer zu Paris Saint-germain steht. Laut Bild hat er die Vereinsführung bereits über seinen Wechselwunsch informiert. Bei einer Offerte über 70 Millionen Euro könnten Watzke und Bvb-sportdirektor Michael Zorc schwach werden und den vertraglich bis 2020 an den BVB gebundenen Gabuner ziehen lassen.
Im Vergleich zum BVB verspürt die Eintracht weniger Druck. Die schwächste Mannschaft der Bundesliga-rückrunde ist der Außenseiter. Einsatzwille soll die im Vergleich zum BVB spielerischen Defizite ausgleichen. Mit pathetischen Worten schworen sich die Hessen auf das Pokalfinale ein. „Das ist das größte Spiel meiner Karriere“, sagte Kapitän Alex Meier, „ganz Frankfurt wartet auf den Titel.“(dpa)
● Ein Porträt von Frankfurts Trainer Nico Kovac lesen Sie auf Seite 2.