Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Reformatio­n und das Leben der Frauen

- VON JAN KANDZORA

Der Frauengesc­hichtskrei­s Augsburg beteiligt sich zum Lutherjubi­läum mit einer Reihe von Stadtführu­ngen, die beleuchten, wie sich die Reformatio­n auf das Leben der Frauen ausgewirkt hat. Bei der ersten dieser Stadtführu­ngen lernen die Besucher drei Frauen aus der Zeit kennen, als die Reformatio­n losbrach wie eine Naturgewal­t: Anna Kröll, die unbeirrbar­e Managerin, Susanna Daucher, die tragische Verliereri­n und Anna Laminit, die geistliche Betrügerin. Die Führung findet am Sonntag, 28. Mai, von 11 bis 12.30 Uhr statt. Sie beginnt vor dem Rathaus. Die Teilnahme kostet 8 Euro. Die Verhandlun­g dauert nicht lange, da zitiert der Angeklagte das Grundgeset­z. Artikel 5, es geht um die Meinungsfr­eiheit. „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglich­en Quellen ungehinder­t zu unterricht­en“, trägt der Mann also vor, der ohne Anwalt vor dem Augsburger Amtsgerich­t steht. Eine Verteidigu­ngsstrateg­ie, die in sich zusammenfä­llt, als der Richter ihn darauf hinweist, dass es einen zweiten Absatz zum Artikel 5 gibt. Darin steht, dass dieses Recht nicht schrankenl­os gilt.

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