Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erster Höhepunkt nach Olympia
Kanu In Slowenien fahren am Wochenende Augsburger Athleten um den Em-titel. Nationaltrainer Trummer dämpft die Erwartungen, kennt aber den Ehrgeiz seiner Sportler
Für die deutschen Slalom-kanuten steht der erste internationale Saisonhöhepunkt und die erste Standortbestimmung nach den Olympischen Spielen von Rio an. Am morgigen Donnerstag beginnen die Europameisterschaften im slowenischen Tacen. Das DKV-TEAM ist bereits seit mehreren Tagen an der Save im Nordwesten der Hauptstadt Ljubljana vor Ort. Michael Trummer, Cheftrainer des Deutschen Kanuverbands (DKV) verdeutlicht, man sei extra einen Tag vor dem offiziellen Trainingsbeginn für die Teams angereist, um sich auf die nicht so einfachen Bedingungen einstellen zu können. „Besonders der steile Einstieg in die Strecke stellt die Sportler doch vor eine hohe Herausforderung“, betont Trummer.
Für den ersten wichtigen Wettbewerb nach den Spielen von Brasilien will er sein Team nicht unter Druck setzen. Einige Leistungsträger hätten im nacholympischen Jahr ihre Trainingsumfänge zurückgefahren. „Beim ersten großen Aufeinandertreffen müssen wir erst einmal sehen, wo wir im internationalen Vergleich stehen.“Als Ziel gibt er Finalplatzierungen aus. Er sagt aber auch: „Klar, die Sportler wollen natürlich Medaillen gewinnen. Die Slowenen werden es uns auf ihrer Heimstrecke aber ganz sicher nicht leicht machen.“
Gegenüber dem vom DKV nach den nationalen Qualifikationen nominierten Team wird es am Wochenende zwei Veränderungen geben. Lisa Fritsche (krank) und Kevin Müller (verletzt) können in Tacen nicht an den Start gehen. Im Kajak-einer der Frauen kommt so U23-fahrerin Caroline Trompeter (Hanau) in Einzel und Mannschaft zum Einsatz. Die letztjährigen Emdritten David Schröder/nico Bettge (Leipzig) erhalten in den Wettbewerben im Canadier-zweier eine erneute Einsatzchance.
Aus Augsburger Sicht stehen andere Athleten im Vordergrund. Alexander Grimm wird im Kajak-einer an den Start gehen; im Canadier-ei- ner hofft Sideris Tasiadis auf Edelmetall, im Canadier-einer der Frauen Birgit Ohmayer (alle Kanu Schwaben Augsburg).
Die Wettkämpfe beginnen am Donnerstag und Freitag mit den Qualifikationen, am Freitagnachmittag werden in den Teamfinals die ersten Medaillen vergeben. Die Einzelentscheidungen stehen am Samstag und Sonntag an.
Um in der nächsten Kanusaison bei nationalen WM- oder Em-qualifikationen teilnehmen zu dürfen, müssen sich die Kanuten im Deutschland-cup beweisen. Im österreichischen Lofer versammelten sie sich in traumhafter Kulisse zum Auftakt der fünfteiligen Rennserie. 200 Sportler aus ganz Deutschland kämpften zwei Tage lang auf der Naturstrecke um die besten Platzierungen in der Leistungs- und Juniorenklasse.
Eine starke Darbietung zeigte Elena Apel (KSA), die im Canadiereiner der Frauen den Tagessieg einfuhr. Lukas Stahl (KR Hamm) gelang dies bei den Junioren Kajak Eitrummer: ner. Stahl und Mitbewerber Tim Bremer liegen in der Gesamtwertung auf den Plätzen eins und zwei, dahinter folgt Noah Hegge (KSA). Stahl fuhr an einem Tag sogar die Tagesbestzeit, der Horgauer hätte damit sogar im Kajak der Männer gewonnen. Carolin Trompeter führt mit zwei Siegen die Rangliste im Kajak der Frauen an, vor Selina Jones (KSA). Im Kajak der Männer ist der Augsburger Hannes Aigner (Augsburger Kanu Verein) momentan Zweiter der Gesamtwertung. Der Olympiateilnehmer von 2012 und 2016 ging in Lofer im Canadier Einer der Männer auch an den Start, in dieser Kategorie ist er Fünfter.
In Unken, unweit von Lofer, fuhren die Wildwasser-rennfahrer um Titel im Sprint und in den Classic Wettbewerben. Normen Weber und Sabine Füsser waren dabei äußerst erfolgreich. Weber sicherte sich vier Deutsche-meister-titel, Füsser wurde zwei Mal Vizemeister und zusammen mit Weber im Canadier-zweier-mix deutsche Meisterin.