Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kurzstreck­enticket wird keiner nutzen

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Zum gleichen Thema: In Verbindung mit dem Thema Fahrradsta­dt sollte man etwas weiter denken. Es ist schade, dass über das Monats-ticket diskutiert wird – viel weitsichti­ger wäre es, etwa ein Drei- oder sogar Sechs-monatstick­et anzubieten. So könnten Fahrrad-fahrer über verregnete Herbst- und verschneit­e Wintertage kommen.

Das Kurzstreck­en-ticket ist nur vorgeschob­en, kein Mensch wird dieses Ticket benutzen – weil man für vier Haltestell­en (offiziell fünf inklusive der Starthalte­stelle, die Redaktion) gleich laufen kann. Jemand, der bisher stempelt, wird sicher eher noch weniger mit den Öffentlich­en Verkehrsmi­tteln fahren. Eine Fahrgemein­schaft – teilweise sogar alleine – ist für Gelegenhei­ts-fahrer ja günstiger als einmal Stempeln hin und zurück. Markus Kress, Augsburg nicht nur mir, sondern sicherlich auch vielen anderen, aus dem Herzen. Egoismus, Rücksichts­losigkeit und Narzissmus sind die Attribute all jener, die augenschei­nlich bei wärmeren Temperatur­en ein unkontroll­ierbarer Drang überkommt, ihre Terrasse, ihren Garten oder ihren Balkon zum Wohnzimmer umzufunkti­onieren. Zu nachtschla­fender Zeit (oft bis in die frühen Morgenstun­den) wird geschrien, in den Pool gesprungen, „gelacht“, gequasselt und palavert, in einer Lautstärke, die ihresgleic­hen sucht.

Allerorten ist von sinkendem Respekt in der Gesellscha­ft die Rede – ist vielen Zeitgenoss­en nicht klar, dass dieser bereits im Kleinen beginnt? In der Nachbarsch­aft? Offensicht­lich stellt dies für die Jünger der Spaßgesell­schaft ein zu großes intellektu­elles Problem dar, diese simplen Zusammenhä­nge zu begreifen und zu verstehen. Vielleicht fehlt es ihnen auch an Anstand und Benehmen. Manuela Fratoni, Augsburg

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