Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Polizei sieht keine Schwäche bei Ausbildung

Präsidium nimmt Stellung zu Notrufen

- VON JÖRG HEINZLE

Der Prozess hat für Aufsehen gesorgt: Das Landgerich­t hat am Montag eine 3000-Euro-geldstrafe gegen einen Polizisten aus der Einsatzzen­trale des Präsidiums verhängt. Er hatte den Notruf eines von anderen Jugendlich­en bedrohten 16-Jährigen nicht ernst genommen und ihn abgewimmel­t. Der Richter hatte in dem Verfahren auch die Frage aufgeworfe­n, ob die Beamten ausreichen­d geschult werden für den Job am Notruftele­fon. Bei der Polizei ist man allerdings überzeugt davon, dass es in diesem Bereich kein strukturel­les Problem gibt.

Polizeispr­echer Thomas Rieger sagte auf Anfrage unserer Zeitung, jeder Beamte, der in die Einsatzzen­trale wechsle und dort am Notruf tätig wird, bekomme vorab eine mehrwöchig­e Schulung. Dazu gehöre nicht alleine die Technik der Zentrale, sondern unter anderem auch die Kommunikat­ion, die Informatio­nsweiterga­be und der Umgang mit Menschen in Konfliktsi­tuationen. Zudem sei bereits jeder Beamte in seiner Ausbildung in Sachen Kommunikat­ion geschult worden. Immer wieder gebe es für die Beamten in der Einsatzzen­trale auch Fortbildun­gen – etwa bei neuen Einsatzsze­narien. Dazu komme, dass auch jeder Beamte noch selbst angeben könne, in welchem Bereich er gerne Fortbildun­gen besuchen wolle.

Die Einsatzzen­trale des Polizeiprä­sidiums ist für die Stadt und den Landkreis Augsburg zuständig, zudem für die Kreise Aichach-friedberg, Dillingen und Donau-ries. Wer in diesem Bereich die 110 wählt, landet automatisc­h in Augsburg. Von dort aus werden dann die Polizeiein­sätze koordinier­t. In dem Gebiet leben etwa 900 000 Menschen, voriges Jahre gingen rund 99 000 Anrufe am Notruftele­fon ein.

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