Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hier spielt die Musik
Festival Der Haller-platz in Oberhausen hat nicht den besten Ruf. Doch bis Ende Juli herrscht dort Festivalstimmung. Der Start kam gut an
Der Helmut-haller-platz zeigt sich an diesem Abend von seiner besten Seite. Auf der Bühne stehen „The O’reillys and the Paddyhats“. Mit eingängigem, zum Mittanzen einladendem Irish Folk Punk erreichen sie rasch das bunt gemischte Publikum. Sie sind Auftakt und direkt erster Höhpunkt des Festivals „Sommer am Kiez“. Tino Richter ist begeistert: „Das ist doch eine echt coole Sache hier“, ruft er. Zum ersten Mal ist Richter hier, aber als er von dem Festival erfahren hatte, wollte er auf jeden Fall vorbeikommen. Immerhin komme er sowieso aus der Gegend.
Seit diesem Donnerstag bis zum Samstag, 29. Juli, werden vor dem Oberhauser Bahnhof verschiedene Bands auftreten und den Helmuthaller-platz zusammen mit den Gästen in ein Festivalgelände verwandeln. Ziel der Veranstaltung ist es auch, den Ruf und die Aufenthaltsqualität des Platzes zu verbessern. Derart tragisch, wie oft beschrieben, findet der Veranstalter Stefan „Bob“Meitinger die Lage vor Ort gar nicht. So wie die Gegend überwacht werde, sei sie einer der sichersten in der ganzen Stadt. „Die Leute dort tun einem doch gar nichts. Sie nehmen einfach zu viele Drogen.“Für das Festival rechnet der Gastronom („Bobs“) mit rund 1000 Besuchern pro Veranstaltungsabend.
Eine von ihnen ist die 24-jährige Johanna Schmid. Sie sei bereits letztes Jahr öfter mit dem Auto an dem Gelände vorbeigefahren und hatte sich schon damals vorgenommen, beim nächsten Mal vorbeizuschauen. Auch an den folgenden Wochenenden möchte sie auf jeden Fall herkommen. Der größte Fan des Festivals und von dessen Veranstalter Stefan „Bob“Meitinger ist aber wohl Ludwig Gabriel. Er hat auf seinem Oberarm sogar das Logo der Restaurants tätowiert. Begeistert schwärmt er von „der genialen Stimmung und den Bands hier“. Er hat sich schon für alle Konzerte, die auf dem Helmut-haller-platz in den nächsten Tagen gespielt werden, Karten besorgt. Denn was an den folgenden Wochenenden auftritt, ist auf jeden Fall hörenswert: „Mandowar“, „Ton Steine Scherben“, „Dritte Wahl“oder „Fiddler’s Green“. Insgesamt spielen an den fünfzehn Tagen 30 Bands aus den verschiedensten Musikgattungen und schaffen ein entspanntes Festival mit Straßenfestatmosphäre. An neun Tagen ist das Programm gratis. Los geht es immer gegen 18.30 Uhr mit einer Vorgruppe, gegen 20 Uhr wird die Hauptband erwartet. Am Samstag ist dies Kärbholz, vorher tritt Sehnsucht auf.
Mehr zum Programm und Karten gibt es unter