Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Agentur sucht viele Komparsen für Kinofilm
Aufruf Regisseur Rosenmüller dreht einen Film über den einstigen Torwart Bernd Trautmann. Aufnahmen werden auch im Rosenaustadion gemacht. Wie Augsburger ein Teil der hochemotionalen Geschichte werden können
Sie sind ein Mann, mögen Fußball und wollten schon immer mal groß rauskommen? Hier ist Ihre Chance: Der bekannte Regisseur Marcus H. Rosenmüller dreht derzeit einen Kinofilm über den einstigen Torwart Bernd Trautmann. Dafür werden noch viele Komparsen gesucht – auch in Augsburg.
Noch ist Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“oder „Sommer in Orange“) für die Filmaufnahmen in Nordirland unterwegs. Aber im Juli werden die Dreharbeiten in Augsburg und München fortgesetzt, mit circa 1600 größtenteils männlichen Komparsen. „Für diesen historischen Kinofilm, der in der Nachkriegszeit spielt, suchen wir noch dringend fußballbegeisterte Männer im Alter zwischen 18 und 70 Jahren“, berichtet Marc Körber von der Münchner Castingagentur „Producer’s Friend“.
Alle Interessenten sollen am Sonntag, 9. Juli, zwischen 11 und 18 Uhr in die Rosenaugaststätte, Stadionstraße 21, kommen. Man kann sich aber auch über das Onlinecasting auf der Internetseite www.p-f.tv bewerben und dort von sich Fotos hochladen. Körber hat einen wichtigen Tipp fürs Casting: „Sich bloß nicht besonders hübsch machen. Und ja nicht vorher zum Friseur gehen.“Denn in den 50er Jahren, in denen die Geschichte spielt, hätten die Herren ihr Haar länger getragen. „Der frisch rasierte Undercut wäre fürs Casting nicht so toll.“Aber selbst in solchen Fällen könne man eine Frisur anpassen.
In der Hauptrolle des Films ist David Kross zu sehen, bekannt auch „Der Vorleser“oder „Krabat“. Der Schauspieler mimt Bernd Trautmann, der zum Ende des Zweiten Weltkriegs in britische Kriegsgefangenschaft geriet und in der Nähe von Manchester inhaftiert wurde. Bei einem Fußballspiel unter deutschen Soldaten wird der Coach eines englischen Provinzclubs auf Trautmann aufmerksam. Schließlich landet der Deutsche als Torwart beim Erfolgsverein Manchester City. In der Stadt löst die Verpflich- des „Nazi-torwarts“eine Welle der Entrüstung und des Protests aus. Während des legendären Cup-finals 1956 sichert Trautmann im Londoner Wembley-stadion seiner Mannschaft den spektakulären Sieg – und gewinnt zugleich die Herzen der Fußballfans. Doch dann erfährt der Profifußballer einen tragischen Schicksalsschlag. Der Film kommt wohl 2018 in die Kinos.
„Trautmann“sei eine hochemotionale Lebens- und Liebesgeaus schichte, berichtet Körber. Wie er verrät, wird für den Film unter anderem im Augsburger Rosenaustadion gedreht. „Es kommt am besten hin an ein Stadion aus der früheren Zeit.“In Lokalen, deren Namen er nicht preisgeben will, sollen Fanfeiern nachgestellt werden. Den Komparsen verspricht er nicht nur Spaß, „es herrscht eine tolle Stimmung am Set“, sondern auch noch eine kleine Gage. „85 Euro ist die Standard-gage. Dann gibt es auch noch Auftung schläge, wie etwa für eine Frisurenanpassung.“Für Augsburg seien fünf Drehtage angedacht. Die Termine sind voraussichtlich am 26. und 27. Juli sowie am 3., 4. und 7. August. Einen Teil der Komparsen bräuchte man für einen Tag, den anderen für alle fünf Tage. Die Komparserie sei der beste Job beim Film, meint er. „Man muss keine Texte auswendig lernen, findet sich auf der Kinoleinwand wieder und wird für den Spaß auch noch bezahlt.“