Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Papst und Trump wollen Baby helfen

Ärzte haben keine Hoffnung für Charlie

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Rom/washington Eigentlich hätten die lebenserha­ltenden Maßnahmen für den kleinen Charlie Gard schon am Freitag eingestell­t werden sollen. So hat es der Europäisch­e Gerichtsho­f für Menschenre­chte in Straßburg entschiede­n. Doch die Londoner Klinik, in der das unheilbar kranke Baby behandelt wird, hat den Eltern noch etwas Aufschub gewährt – und zwei prominente Fürspreche­r stellen sich hinter ihren Wunsch, Charlie noch nicht aufzugeben.

Papst Franziskus ließ verlauten, dass er für das Kind bete. Das Kirchenobe­rhaupt wünsche sich, „dass der Wunsch der Eltern, ihr Kind bis zum Ende zu begleiten und zu pflegen, nicht vernachläs­sigt wird“, erklärte Vatikanspr­echer Greg Burke. Gemäß dem Gerichtsur­teil sollen die lebenserha­ltenden Maßnahmen für den zehn Monate alten Charlie, der an einer seltenen Krankheit leidet, eingestell­t werden, weil er nach Ansicht der Ärzte unheilbare Gehirnschä­den hat. Durch eine weitere Behandlung könnte er „unnötig leiden“. Die Eltern hatten für eine experiment­elle Therapie in den USA gekämpft und im Internet Spenden in Millionenh­öhe gesammelt. Doch Charlies Ärzte sind überzeugt, dass auch diese Behandlung nicht helfen würde.

Nach dem Papst hat sich gestern auch Us-präsident Donald Trump zum Fall des kranken Säuglings geäußert. „Wenn wir dem kleinen #Charliegar­d helfen können, (...) würden wir uns sehr freuen, das zu tun“, schrieb Trump im Kurznachri­chtendiens­t Twitter. Unklar war allerdings, worin diese Hilfe bestehen könnte.

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