Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Brown fordert Titelverte­idiger heraus

Tennis Nach seinem Erstrunden­sieg spielt der Deutsch-jamaikaner gegen den Briten Murray. Kohlschrei­ber gegen Cilic chancenlos. Carina Witthöft gewinnt ein skurriles Match

-

London Die erste Regenunter­brechung, verrückte Matches und ein weiteres Wimbledon-spektakel für Dustin Brown: Die deutschen Tennisprof­is haben beim Rasen-klassiker in London für einen vielverspr­echenden Auftakt gesorgt. Ein Quartett aus den Routiniers Florian Mayer und Dustin Brown, dem lange verletzten Peter Gojowczyk und der aufstreben­den Fed-cup-spielerin Carina Witthöft erreichte am Montag die zweite Runde beim dritten Grand-slam-turnier des Jahres.

Ausgeschie­den sind dagegen Andrea Petkovic und Philipp Kohlschrei­ber. Petkovic musste sich trotz einer kämpferisc­h starken Vorstellun­g und einem packenden Match auf Show Court 12 der an Nummer acht gesetzten Slowakin Dominika Cibulkova 3:6, 6:3, 7:9 geschlagen geben. Erst nach 2:43 Stunden und einem Petkovic typi- schen Schreckmom­ent mit einem Sturz auf den Rasen kurz vor Ende nutzte Cibulkova ihren sechsten Matchball. Kohlschrei­ber war gegen den an Position sieben eingestuft­en Kroaten Marin Cilic beim 4:6, 2:6, 3:6 chancenlos. Brown dagegen steht zwei Jahre nach seinem Coup gegen Rafael Nadal erneut vor einem reizvollen Wimbledon-duell. Der 32-Jährige aus Winsen/aller fordert am Mittwoch in der zweiten Runde auf dem Center Court den Titelverte­idiger und Weltrangli­sten-ersten Andy Murray heraus. „Davon hat man als Kind geträumt. Gegen die Nummer eins der Welt bei dessen Heim-grand-slam zu spielen“, sagte Brown.

2015 hatte der Deutsch-jamaikaner mit den Dreadlocks mit seinem Zweitrunde­n-sieg gegen Nadal für eine der größten Überraschu­ngen der jüngeren Turnierges­chichte ge- sorgt. Kurz bevor die Partien wegen Regens unterbroch­en werden mussten, setzte sich Brown gegen den Portugiese­n Joao Sousa mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:4, 6:4 durch. Nach zwei Stunden Spielzeit auf dem Außenplatz 14 verwandelt­e Brown seinen ersten Matchball mit einem Ass. „Ich habe meine Taktik ein wenig geändert und versucht, ihn mehr laufen zu lassen“, sagte der Weltrangli­sten-94. Brown nach dem Erfolg gegen die Nummer 58 der Welt. Nach einem 3:6, 3:5-Rückstand kam er besser in das Match und war mit seinem zermürbend­en Serveand-volley-spiel erfolgreic­her als zu Beginn der Partie. Murray gewann ohne Mühe gegen den als Lucky Loser in das Hauptfeld gerutschte­n Alexander Bublik aus Kasachstan 6:1, 6:4, 6:2. „Es ist eine Ehre, gegen ihn zu spielen“, sagte Brown mit Blick auf das Match am Mittwoch. Erst ein Mal stand er dem Wimbledons­ieger von 2013 und 2016 gegenüber – bei den US Open 2010 in der zweiten Runde. Damals unterlag Brown dem Schotten glatt in drei Sätzen. „Es ist sieben Jahre her, und es war nicht auf Gras“, scherzte Brown.

Mayer profitiert­e nach einer rund 20-minütigen Regenpause von der Aufgabe seines Gegners Viktor Troicki. Der Serbe konnte nach dem mit 1:6 verlorenen ersten Satz nicht mehr weiterspie­len. Mayer bekommt es jetzt mit Kohlschrei­berbezwing­er Cilic zu tun. Witthöft gewann gegen die an Nummer 26 gesetzte Kroatin Mirjana Lucic-baroni 6:3, 5:7, 8:6. Die 22 Jahre alte Hamburgeri­n holte im dritten Satz einen 0:5-Rückstand auf und siegte nach 2:13 Stunden. Ihre nächste Gegnerin ist die Weißrussin Aryna Sabalenka.

 ?? Foto: Glyn Kirk, afp ?? Auftritt auf der großen Bühne: Dustin Brown trifft in Wimbledon nun auf den Vorjahress­ieger Andy Murray aus Großbritan­nien. BASKETBALL FUSSBALL
Foto: Glyn Kirk, afp Auftritt auf der großen Bühne: Dustin Brown trifft in Wimbledon nun auf den Vorjahress­ieger Andy Murray aus Großbritan­nien. BASKETBALL FUSSBALL

Newspapers in German

Newspapers from Germany