Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Gesicht der Panther Zukunft
Eishockey Stürmertalent Marco Sternheimer und der AEV haben gemeinsam große Pläne. Der Augsburger will aber nichts überstürzen und lieber Spielpraxis sammeln
väterlichen Freund geworden. Am wichtigsten ist Sternheimer Spielpraxis. Durch die will er sich weiterentwickeln und sein großes Ziel erreichen: In der DEL für die Augsburger Panther auflaufen und zum festen Stamm der Aev-profis gehören. „Das war schon immer mein Traum“, sagt der 18-Jährige.
Im ersten Jahr nach der Schule will sich Sternheimer auf den Sport konzentrieren. „Viele machen ein Auslandsjahr, ich spiele halt Eishockey“, sagt er. Nebenher lernt er Italienisch als zweite Fremdsprache, um sein allgemeines Abitur zu erlangen. Bevor er endgültig eine Profi-karriere einschlägt, steht für ihn fest: Er will eine Ausbildung oder ein Fernstudium abgeschlossen haben. Sicher ist sicher.
Sternheimer hat viel für seinen Sport investiert. Er ist nach der Grundschule nicht aufs Gymnasium gewechselt, weil die Zeit für Lernen und Eishockey nicht gereicht hätte. Von der Realschule wechselte der Stadtberger auf die FOS. Auch dort war es zwischenzeitlich hart. Im März und April fuhr Sternheimer dreimal wöchentlich nach Sonthofen ins Training, dazu kamen Jugendund Erwachsenenspiele am Wochenende – und Schulaufgaben.
Mit viereinhalb Jahren hat Marco Sternheimer seine ersten Gehversuche auf dem Eis gemacht, jetzt geht er in seine 15. Saison beim AEV. Wechselangebote hat er in der Jugend stets ausgeschlagen. Zu Hause sein zu können und seine Mannschaft anzuführen, war ihm wichtiger, als anderswo einer unter vielen zu sein. Bei den Erwachsenen muss Sternheimer vor allem körperlich nachlegen.
Im Vergleich zu den bulligen Del-verteidigern wirkt der junge Stürmer schmächtig. Doch sein Tempo und sein technisches Spiel will der 18-Jährige nicht verlieren. „Wenn ich das nicht hätte, wäre ich nicht so weit gekommen“, glaubt er. Auch die Panther-verantwortlichen planen mit Sternheimer als technisch starkem Angreifer. Wie der erste Schritt auf dem Weg zur Profikarriere aussieht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Bis dahin trainiert Sternheimer mit den Profis, isst danach mit ihnen zu Mittag und unternimmt später etwas mit seinen neuen Trainingspartnern, zum Beispiel Wake-boarden. „Sie haben mich echt super aufgenommen“, schwärmt Sternheimer.