Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Der Stillstand am Flößerpark endet
Freizeit Die Stadt bringt das Naherholungsgebiet in Lechhausen auf den Weg, die Unterstützung des Freistaats macht sich bezahlt. Und auch für das Ausflugslokal zeichnet sich eine Lösung ab
Die Lechhauser werden langsam ungeduldig, wenn es um ihren Flößerpark geht. Lange Zeit ging bei diesem Projekt am Lech, dessen Besonderheit ein Ausflugslokal sein wird, nicht viel voran. Was seit Langem steht, sind auf einem aufgeschütteten Sandhaufen sechs steinerne blau-weiße Liegestühle.
Der Anblick ist deshalb nicht besonders einladend, da die Liegestühle beschmiert sind. Der so wahrgenommene Stillstand am Flößerpark ist nun aber beendet. Jetzt kann es manchem gar nicht schnell genug gehen. Als weithin sichtbares Zeichen soll zunächst eine große Bautafel an der Wiese nahe der Radetzkystraße aufgestellt werden. Da kann dann jeder Lechhauser und Ausflügler, der mit Rad oder zu Fuß am Lech unterwegs ist, erfahren, was bald in Ufernähe errichtet wird. „Wann kommt die Bautafel endlich?“, fragte die Lechhauser Stadträtin Sieglinde Wisniewski (SPD) in der jüngsten Sitzung. „In den nächsten Wochen“, lautete die Antwort von Umweltreferent Reiner Erben (Grüne), in dessen Zuständigkeit das Projekt unter anderem liegt.
Die Bautafel ist ein kleiner Schritt für die weitere Umsetzung. Wichtiger ist, dass die Stadt vonseiten des Freistaats finanziell unterstützt wird. Sie erhält für das laufende Jahr 2017 über 500 000 Euro aus dem Bund-länder-städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“für die Gestaltung des Flößerparks in Lechhausen. Diese Nachricht aus dem Innenministerium freut auch den Staatssekretär und Stadtrat Johannes Hintersberger (CSU), der übrigens in 300 Meter Luftlinie zum Flößerpark wohnt. „Mit dieser Förderung ist die nächste Finanzierungsstufe für diese grüne Oase in Lechhausen gesichert“, sagt Hin- tersberger. Gegenwärtig muss davon ausgegangen werden, dass für das Projekt insgesamt 1,85 Millionen Euro aufzubringen sein werden. Die Umsetzung des Flößerparks erfolgt in drei Bauabschnitten. Für die Umsetzung der Arbeiten waren ursprünglich Gesamtkosten in Höhe von 1,35 Millionen Euro vorgesehen, sagt Umweltreferent Reiner Erben. Wegen einer Verlagerung eines Glasfaserkabels, die anfangs nicht auf dem Plan stand, und wegen zu erwartender Kosten für die Altlastenentsorgung müsse nun aber mit Mehrkosten in Höhe von bis zu 500 000 Euro gerechnet werden. Erben sagt dazu: „Die genauen Herstellungskosten sind erst nach Abschluss der Arbeiten bekannt“. Das Projekt befindet sich schon in der Umsetzung, wobei es sich dabei eher um vorbereitende Arbeiten gehandelt hat.
Der erste Bauabschnitt sowie die Vorbereitung für die Verlagerung des Glasfaserkabels und die notwendigen Rodungen für die Umsetzung des Bauabschnitts sind abgeschlossen. Der dritte Abschnitt beinhaltet die Uferabflachung und einen Wasserspielplatz am Lech. Die Uferabflachung erfolgt nach aktuellem Stand ab August und kann voraussichtlich bis Ende September abgeschlossen werden. Parallel laufen dazu die Planungen und die Ausschreibung für die Umsetzung des Wasserspielplatzes. Dieser soll ab Frühjahr 2018 gebaut werden.
Verzögerungen gibt es beim zweiten Bauabschnitt. Es geht dabei
Mehrkosten in Höhe von 500 000 Euro
konkret um das Ausflugslokal am Lech. Erben informiert, dass voraussichtlich ab dem Frühjahr 2019 gebaut werden könne. Es gab eine langwierige Suche nach einem geeigneten Pächter. Zwischenzeitlich zeichnet sich ab, dass Umberto von Beck-peccoz (Brauerei Kühbach) als Pächter einsteigen dürfte. Die Gespräche mit der Stadt, der das Grundstück am Flößerpark gehört, stehen nach eineinhalb Jahren vor einem erfolgreichen Abschluss. Der Pächter ist in Lechhausen kein Unbekannter, weil er künftig den Grünen Kranz betreiben wird, sofern der Neubau an zentraler Stelle in Lechhausen steht.