Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ausgezeichneter Einsatz
Medien Eine Fliegerbombe hielt an Weihnachten Augsburg in Atem. Damals leisteten nicht nur die Sprengmeister gute Arbeit, sondern auch viele Journalisten. Hitradio RT1 erhielt nun einen Preis
Am 25. Dezember 2016 blickt ganz Deutschland auf Augsburg. Jeder, der im Umkreis von 1,5 Kilometern um die in der Jakobervorstadt gefundene Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wohnt, muss weg. Mehr als 54000 Menschen werden evakuiert – einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik.
Nicht nur für die Helfer oder die Sprengmeister bedeutet das einen Großeinsatz, auch für Augsburger Journalisten, unter ihnen Daniel Lutz und Stefan Mack vom Sender
Sie wurden – stellvertretend für ihr Team, wie sie betonen – gestern für ihre Berichterstattung über Evakuierung und Bombenentschärfung ausgezeichnet. Bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg. Augsburg hat die ganze Stärke unseres Mediums komplett ausgespielt. Das war über alle Kanäle eine sensationelle Leistung“, sagte Julia Schutz von
Mitglied in der Jury der Hörfunk- und Lokalfernsehpreise der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.
und -Programmgeschäftsführer Daniel Lutz meinte, es sei selbstverständlich, bei einem so außergewöhnlichen Ereignis so umfangreich wie möglich zu berichten. „Dafür dann auch noch mit einem Preis belohnt zu werden, freut uns natürlich sehr.“Redaktionsleiter Stefan Mack betrachtet den Preis als Bestätigung für die Wichtigkeit lokaler Medien – gleich, ob es sich um Zeitung, Online, Fernsehen oder Radio handle. Eine weitere Auszeichnung gab es in der Kategorie „Nachwuchs“für Maximilian Auer von
in Memmingen. Nicht nur Preise wurden in Nürnberg verliehen; es wurde dort auch die „Funkanalyse“vorgestellt – eine Studie über die Nutzung von Lokal-fernsehen und -Radio. Der zufolge verteidigte
in Donauwörth an den sogenannten Einfrequenzstandorten, also Standorten mit nur einem Anbieter, mit einer Tagesreichweite von 20,2 Prozent seinen Spitzenplatz. Etwa jeder Fünfte ab 14 Jahren im Sendegebiet schaltet also werktags ein. Auch in Augsburg blieb mit großem Abstand Nummer eins vor tasy. Großes Thema für die beiden Augsburger Sender ist die zunehmende Verbreitung von Digitalradio, DAB+, in Bayern und ihrem Sendegebiet.
Das Digitalradio könnte einmal das Ende des analogen Ukw-radios bedeuten – noch allerdings ist es nicht soweit. Digitalradio setze sich mehr und mehr durch, sagt Kovac, Geschäftsführer der
– ein Unternehmen, das zur Mediengruppe Pressedruck (Augsburger Allgemeine, Allgäuer Zeitung, Main-post, Südkurier) gehört. Kovac verweist auf den Digitalsender der die meisten Hörer unter allen lokalen Digitalradioangeboten in Bayern erreiche. Auch Andreas Dürr, Geschäftsführer von ist zufrieden mit seinem Digitalkanal
der sich sehr positiv Felix schneller als erwartet entwickelt habe.
Die Verbreitung ist das eine, die Inhalte das andere. „Wir müssen überall dort vertreten sein, wo gehört wird“, sagt Dürr. „Aber wir müssen eben auch relevante Inhalte anbieten und weiter ausbauen. Denn darin unterscheiden wir uns von Streaming-diensten wie Spotify, die Musik in allen Facetten anbieten. Wir bieten mehr als Musik.“
Kovac sieht das genauso und nennt die Berichterstattung über die Augsburger Fliegerbombe als Beispiel. Hitradio RT1 habe in diesem Fall mit a.tv – Fernsehen und Schwaben eng kooperiert. Der Lokal-tv-sender ist ebenfalls Teil der Zusammen mit der Redaktion der
habe man, so Kovac, an jenem Weihnachtstag, einem Sonntag, einen wesentlichen journalistischen Beitrag leisten können, um die Menschen zu informieren.
Dass die Nachfrage nach lokalen Berichten groß ist, veranschaulicht auch der Tv-sender der seine Reichweite auf täglich 108000 Zuschauer ab 14 Jahren steigerte. Kovac führt dies unter anderem auf die „tiefe Verankerung in der Region“zurück. Der Sender wolle künftig seine Live-berichterstattung ausbauen und setze verstärkt auf Liveformate wie die Ausstrahlung von Testspielen des FC Augsburg. Und das vermutlich von Oktober an in besserer Hd-qualität auf Kabel und auf Satellit. »Bayern