Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Erik Thommy überwindet Widerständ­e

FCA Der Außenstürm­er nimmt nach seinen Ausleihen zum 1. FC Kaiserslau­tern und Jahn Regensburg zum zweiten Mal Anlauf. Er will sich bei seinem Heimatvere­in durchsetze­n

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Januar 2014 – Während in Deutschlan­d kalter Winter war, durfte Erik Thommy mit in die Sonne. Der ehemalige Trainer des FC Augsburg, Markus Weinzierl, nahm den damals 19-Jährigen mit ins Trainingsl­ager nach Gran Canaria. Nicht nur das. Während des Aufenthalt­es in Spanien durfte Thommy seinen ersten Profivertr­ag unterschre­iben. Ein schüchtern­er junger Mann, der vor allem eines wollte: Fußball spielen. „Ich will mich Schritt für Schritt etablieren. Aber es gehört auch eine Portion Glück dazu und ein Trainer, der auf junge Spieler setzt“, sagte Thommy damals. Der gebürtige Ulmer ist seit dieser Zeit viele Schritte gegangen.

Heute, dreieinhal­b Jahre später, ist Thommy wieder mit Augsburg im Trainingsl­ager. Über einige Umwege kam der Angreifer da hin, wo er nun wieder ist. Zwar kam er unter Weinzierl in der Bundesliga und im Dfb-pokal auf fünf Kurzeinsät­ze, aber zu mehr hat es für den schmächtig­en Stürmer nicht gereicht. Thommy musste erkennen, dass die Bundesliga ein hartes Brot ist. Er musste den Weg gehen, den auch viele andere talentiert­e Spieler gehen. Sie sollen, dürfen, müssen ihr Glück woanders versuchen.

So wurde er im Jahr 2015 an den Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern verliehen. Doch in der Pfalz wurde Thommy sportlich nicht glücklich. Er absolviert­e acht Spiele im Dress der „Roten Teufel“, und im Januar 2016 wurde sein Vertrag vorzeitig aufgelöst. Dennoch ist sich Thommy sicher, dass ihn auch die Zeit in Kaiserslau­tern weitergebr­acht hat: „Das war nicht schlecht. Ich bin aus meiner Komfortzon­e herausgeko­mmen. Es war ja das erste Mal, dass ich von zu Hause weg war.“Die Erklärung, warum es in Kaiserslau­tern nicht so gelaufen ist, schiebt er hinterher: „Natürlich hatte ich mir mehr Spielpraxi­s versproche­n, aber es kam dann doch die eine oder andere kleine Verletzung dazu – und im Fußball läuft halt auch nicht immer alles so nach Wunsch.“

Sein Durchbruch kam dann erst, als er zum SSV Jahn Regensburg in die dritte Liga ausgeliehe­n wurde. Thommy zählte bei Jahn zu den Leistungst­rägern, und am Ende der Saison stieg der Verein über die Relegation gegen 1860 München in die zweite Liga auf. „Dabei war es so, dass am Anfang der Saison eher die

Wolfgang Langner

Frage gestellt wurde, ob unser Kader eigentlich für die dritte Liga stark genug sei“, erzählt Thommy. Dann war er beteiligt am Aufstiegsm­ärchen: „Wir hatten uns vorgenomme­n, so schnell wie möglich die 40-Punkte-marke zu knacken. Dann haben wir viele wichtige Spiele gewonnen und haben uns irgendwann einmal gesagt, dass die anderen auch nicht besser sind als wir.“

Auch Manager Stefan Reuter blieben die guten Leistungen von Thommy nicht verborgen. Er beorderte ihn zur Saisonvorb­ereitung wieder zurück. Ob das allerdings schon ein Indiz ist, dass er bleiben kann, ist fraglich. Mit derzeit 41 Mann ist der Kader groß. „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin jetzt gerade einmal knapp eine Woche hier“, sagt Thommy. In der Vorbereitu­ng will er jede „Spielminut­e sammeln“. Im ersten Testspiel in Kempten gegen Wacker Innsbruck durfte er die erste Halbzeit spielen.

Heute (18 Uhr) im Testspiel gegen seinen ehemaligen Leihverein Kaiserslau­tern ist noch offen, ob er dabei ist. Man spürt allerdings schon, dass er es jetzt unbedingt beim FCA packen will: „Ich bin froh, wieder hier zu sein. Augsburg ist ja kein Neuland für mich, sondern mein Heimatvere­in.“

Aus dem Fcatrainin­gslager berichtet

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Erik Thommy arbeitet mit einem ringförmig­en Theraband an seiner Kondition. Das Band erhöht den Widerstand und damit auch den Wirkungsgr­ad der Übung.
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