Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Sie sperrt das Jägerhaus wieder auf
Gastronomie Daniela Häcker ist die neue Wirtin in der Ausflugsgaststätte in Siebenbrunn. Künftig wird es dort österreichisch-bayerische Küche geben. Was sonst noch geplant ist
Der alte Stammtisch ist abgeschliffen und frisch geölt. Die Böden sind poliert – doch wer einen Blick in die Küche wirft, trifft noch immer Handwerker, die gerade neue Geräte einbauen. Über ein Jahr hat es gedauert, das Jägerhaus in Siebenbrunn zu renovieren. Nur noch wenige Tage, dann sind das alte Gasthaus und der Biergarten wieder so weit, dass Gäste kommen können. An diesem Freitag ist es soweit, dann öffnet die beliebte Ausflugswirtschaft wieder für die Gäste.
Nicht nur die Ausflügler und ehemaligen Stammgäste können es kaum mehr erwarten – auch die neue Wirtin Daniela Häcker zählt die Tage, bis sie endlich aufsperren kann. „Die letzten Wochen waren unglaublich intensiv, wir haben noch eine neue Küche bekommen und warten immer noch auf die eine oder andere Lieferung“, sagt die 41-Jährige. Sie weiß, dass die Augsburger mit Spannung auf die Wiedereröffnung der Traditionsgaststätte warten und will, dass dann auch alles optimal läuft.
Seit mehr als 20 Jahren ist die Österreicherin in der Gastronomie tätig. Die meiste Zeit hat die gelernte Hotelfachfrau als gastronomische Leitung in verschiedenen Vier- und Fünfsternehäusern in Wien verbracht, bevor sie 2013 ihrem Ehemann, der bei der Augsburger Berufsfeuerwehr arbeitet, nach Augsburg folgte. Hier hat sie als gastronomische Betriebsleiterin im Fug- gerpalais und dann in Gersthofen als Veranstaltungschefin in der Gaststätte „Zum Strasser“gearbeitet.
Ihren Mann Andreas lernte sie allerdings bei einem völlig fachfremden Job kennen. Von 2011 bis 2013 arbeitete Daniela Häcker als Tauchlehrerin in einem Resort in Ägypten, ihr zukünftiger Mann war einer ihrer Gäste. „Ein Jahr lang ist er Augsburg und Ägypten gependelt – dann war ich mir sicher, dass er es ernst meint“, sagt die Gastronomin schmunzelnd.
Mit dem Jägerhaus erfüllt sie sich jetzt den Traum, als Wirtin auf eigenen Füßen zu stehen. „Es war ein großes Glück, dass das alles so geklappt hat, hier kann ich jetzt meine ganze Erfahrung in den Topf werfen und meine eigenen sagt sie.
Mit der nötigen Portion Bodenständigkeit will sie in Siebenbrunn ihre Vorstellung von traditioneller Wirtshauskultur umsetzen. „Das Jägerhaus soll wieder ein typisches Ausflugslokal werden, die Zielgruppe sind vor allem Ausflügler und Familien, die Natur und Entschleunizwischen Ideen umsetzen“, gung suchen“, so die Wirtin. Aus diesem Grund legt sie Wert auf eine ruhige Umgebung, unter anderem soll es im Biergarten keine Außenbeschallung geben.
Auf der Karte wird sie eine Kombination aus bayerischen und österreichischen Speisen anbieten. „Die Karte wird klein, dafür wird alles frisch sein“, so Häcker. Neben Klassikern wie Wurstsalat und Brotzeitbreddln soll es beispielsweise auch einen Wiener Backhendlsalat geben. Auch bei warmen Speisen setzt die Wirtin auf Hausmannskost mit österreichischem Einschlag. „Anstelle einer Currywurst bieten wir Kaskrainer, es wird verschiedene salzige und süße Knödelvariationen geben.“Auf Wiener Schnitzel müssen die Gäste allerdings verzichten. „Das ist zu aufwendig – ein vernünftiges Wiener Schnitzel braucht drei Pfannen, das können wir im Sommer nicht leisten“, sagt sie. Aufwendigere Gerichte kann sie sich in der Wintersaison vorstellen. „Dann könnte es auch mal eine Ente für vier Personen geben oder andere Gerichte, für die es mehr Zeit braucht.“
Geöffnet ist das Jägerhaus künftig Mittwoch und Donnerstag von 11 bis 18 Uhr, Freitag bis Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage. „Auch bei den Öffnungszeiten haben wir uns an den Ausflüglern orientiert“, so Wirtin Häcker. Weil sie den Betrieb mit einem kleinen Team stemmen will, seien auch zwei Ruhetage notwendig.