Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kameras am Kö sind kein Muss

- Moeh@augsburger allgemeine.de

BVON MICHAEL HÖRMANN eim Augsburger Stadtfest setzte die Polizei erstmals eine stationäre Videoüberw­achung ein. Kameras an neun Standorten überwachte­n die Festzone. Die Anlagen sind längst wieder abmontiert. Die Videoüberw­achung in dieser ganz speziellen Form wurde öffentlich kaum debattiert. Ein Vergleich mit einer dauerhafte­n Installati­on von Kameras, über die jetzt einmal am Königsplat­z debattiert wird, ist allerdings nicht angebracht.

Die Rahmenbedi­ngungen wären ganz anders. Es muss nachgewies­en werden, dass die Videoüberw­achung dazu beitragen kann, eine vergleichs­weise hohe Zahl von Straftaten zu reduzieren. Die Installati­on von Kameras, die einen großen öffentlich­en Raum mit angrenzend­en Häusern abdecken, wäre ein Eingriff in die Privatsphä­re vieler Passanten und Anwohner. Gerade Kritiker der Videoüberw­achung führen den Datenschut­z als wesentlich­es Argument an. Insofern ist es aus aktueller Sicht richtig, keinen Schnellsch­uss zu machen. Es bleibt die Zeit, die Statistik der Sommermona­te auszuwerte­n, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Sollte es ein Ja zur Videoüberw­achung geben, wird damit wohl auch dem subjektive­n Sicherheit­sgefühl vieler Bürger entsproche­n. Der Gesetzgebe­r hat diesen Aspekt zuletzt gestärkt. Der Bundestag hat ein Gesetz verabschie­det. Es schreibt vor, dass die Behörden bei einer Abwägung die Sicherheit­sbelange der Bevölkerun­g stärker als bisher berücksich­tigen müssen.

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