Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mit dem Buch in die Bestseller Liste
Armin Rieger prangert seit Jahren die Zustände in Pflegeheimen an. Ziemlich genau seit 20 Jahren, als der ehemalige Polizeibeamte und Immobilienmakler das Pflegeheim „Haus Marie“in der Jakobervorstadt übernommen hat. Seither hat er viel erlebt: Über seine Erfahrungen in seiner Einrichtung, seine Erfahrungen mit dem deutschen Pflegesystem und seine Lösungen hat er in diesem Jahr ein Buch veröffentlicht. Im „Pflege-aufstand“(erschienen im Ludwig Verlag, 240 Seiten, 16,99 Euro) nimmt Rieger kein Blatt vor den Mund und bespricht vielfach diskutierte Themen, wie Personalschlüssel, Pflege-tüv oder die vorgeschriebenen Dokumentationen. In dieser Woche ist sein Buch auf der Spiegel-bestsellerliste „Paperback“auf dem 15. Platz gelandet. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht stolz darauf bin“, freut er sich. In den vergangenen Monaten hat das Buch des Augsburgers für ein großes Medienecho gesorgt: Rieger wurde in viele Talk-sendungen eingeladen, sein Buch wurde in den überregionalen Medien besprochen.
„Daraufhin habe ich aus ganz Deutschland Anrufe von Betroffenen erhalten, die mir ihre Geschichte erzählt haben. Das macht einen fix und fertig“, sagt er. Er hofft, dass sein Werk die „richtigen Personen“erreicht, also diejenigen, die in der Pflege arbeiten. Er hegt die Hoffnung, dass es dann zu einem „Pflege-aufstand“kommt, einem Aufstand von unten. Nur so könne sich in seinen Augen nachhaltig auch etwas ändern.