Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Deutlich weniger Äpfel und Birnen vom Bodensee

Frostschäd­en Die Obst- und Weinbauern haben bis zu 70 Prozent Ernteausfä­lle. Freistaat sichert Finanzhilf­en zu

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Bodensee Im Einzelhand­el werden dieses Jahr bis zu 70 Prozent weniger heimische Äpfel und Birnen angeboten. Martin Nüberlin, Sprecher der Lindauer Obstbauern, rechnet mit etwas höheren Preisen.

Grund dafür sind die Frostnächt­e vom 19. und 20. April. Ein Großteil der Blüten ist dadurch erfroren. Und die Früchte, die tatsächlic­h gewachsen sind, wurden bei dem natürliche­n Fruchtfall im Juni abgeschütt­elt, von Schädlinge­n traktiert oder haben optische Mängel. Diese lassen sich im Handel nur schwer verkaufen.

„Solche Schäden gab es noch nie“, sagt Martin Nüberlin. Der Bodensee habe zum ersten Mal nicht mehr als Wärmespeic­her funktionie­rt. Im Schnitt schätzt er die Ernteausfä­lle auf bis zu 70 Prozent. Manche Kollegen hätten auch nur noch zehn Prozent der normalen Obstmenge geerntet. Das sei existenzbe­drohend. Erdbeeren konnten teils noch durch Beregnung vor Frost geschützt werden. Doch vor allem bei Kirschen sei der Schaden groß. Dies öffne „Tür und Tor“für ausländisc­he Ware.

Das bayerische Landwirtsc­haftsminis­terium sagt den Obst- und Weinbauern der Bodenseere­gion nun Finanzhilf­en zu. Deren Höhe ist noch unklar.

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Foto: Hermann Ernst Die Obsternte fällt dieses Jahr dürftig aus. Die meisten Apfel und Birnblüten sind im Frühjahr erfroren. Das macht die Ware teu rer.

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