Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Lindau will die Therme
Eröffnung 2019 ist allerdings fraglich
Lindau Das Ergebnis ist eindeutig: Mit einer breiten Mehrheit haben sich die Lindauer Bürger für den Bau einer Therme direkt am Bodenseeufer entschieden. Die Wahlbeteiligung lag bei 40,1 Prozent.
20 000 Lindauer konnten über die Zukunft der städtischen Bäder entscheiden. Eine Bürgerinitiative wollte die geplante Therme über einen Bürgerentscheid verhindern. Dem hatte der Stadtrat ein Ratsbegehren „Pro Therme“entgegengesetzt. Ergebnis: Das Bürgerbegehren gegen das Millionenprojekt lehnten 53,8 Prozent ab, dem Ratsbegehren für das Projekt stimmten 63,7 Prozent zu.
Mit der Lindau Therme wird das bis dato größte Bad am Bodensee entstehen mit 1800 Quadratmetern Wasserfläche. Und auch die Saunalandschaft wird die größte in der Region sein. Als Kosten sind 40 Millionen Euro veranschlagt, 12,5 Millionen davon trägt die Stadt. Investor Schauer hat seinen Berechnungen für die Wirtschaftlichkeit der Therme ein Einzugsgebiet von 45 Autominuten um Lindau zugrunde gelegt. Hier leben circa 1,1 Millionen Menschen, dazu kommt eine hohe Zahl an Urlaubern.
Die Therme wird an der Stelle des jetzigen Eichwaldbades am Bodenseeufer entstehen. Nächster Schritt
Bauarbeiten lagen zuletzt auf Eis
sind die Abbrucharbeiten im Bad. „Alle nötigen Genehmigungen dafür liegen uns vor“, sagte Oberbürgermeister Gerhard Ecker. Wann genau der Abriss beginnen werde, ist gleichwohl unklar. Grund: Wegen des Bürgerentscheides mussten die Arbeiten auf Eis gelegt werden. Jetzt müsse er mit den Baufirmen erst einmal neue Termine finden, kündigte Investor Andreas Schauer an. Möglicherweise hat das auch Folgen für die geplante Eröffnung. Ursprünglich sollte die Therme 2019 in Betrieb gehen. Ob der Zeitplan sich einhalten lässt, ließ Schauer offen.
Enttäuscht zeigten sich Vertreter der Bürgerinitiative. „Ich dachte, dass den Lindauern ihr Bad mehr wert ist“, sagte Bi-sprecher Roland Kohlheim. Er bedauere, dass nun ein Teil der Lindauer Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes versenkt werde.