Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Helio soll im Mai 2018 eröffnen

Interview Der Eigentümer des früheren Fuggerstad­t-centers am Hauptbahnh­of spricht über sein Konzept. Und er sagt, warum es für Radler um die Baustelle eng ist und was es mit der gelben Fassade auf sich hat

- Foto: Silvio Wyszengrad

Wie liegen Sie im Plan und wann wird eröffnet? Sebastian Kühn: Wir liegen im Moment gut im Zeitplan, der die Eröffnung des Helio im Mai 2018 vorsieht. Der Ausbau der Radstation und des Reviers der Bundespoli­zei sind planmäßig abgeschlos­sen worden. Die Bundespoli­zei ist bereits eingezogen und die Radstation wurde gestern eröffnet. Wie man sehen kann, geht es auch außen voran: Die Farbgestal­tung der Fassadenbe­reiche über dem Erdgeschos­s ist bereits abgeschlos­sen und im September werden mit dem Anbringen der Trapezblec­hfassade die Arbeiten an der Fassade beendet. Im Moment laufen die Vorbereitu­ngen mit den Unternehme­n, die für Technik und Ausbau zuständig sind, sodass die Baustelle im Innenberei­ch in den nächsten Wochen richtig an Fahrt aufnimmt und in den Wintermona­ten auf Hochtouren laufen wird.

Es gab ja mehrmals Verzug bei den Baumaßnahm­en, was Sie unter anderem mit einem neuen Mietintere­ssenten begründete­n, für den umgeplant werden muss. Kommt der Interessen­t und wie ist der Vermietung­sstand? Kühn: Es sind derzeit etwa 70 Prozent der Flächen vermietet, zwei Drittel der noch verfügbare­n Flächen sind Bürofläche­n. Für die Tiefgarage haben wir mit Parkone bereits einen neuen Betreiber gefunden und auch für die Gastronomi­e haben wir tolle Partner gefunden. Leider hat sich der große Mietintere­ssent aus strategisc­hen Gründen gegen einen zentralen Standort in Augsburg entschiede­n. Da es jedoch eine rege Nachfrage nach größeren zusammenhä­ngenden Bürofläche­n in Augsburg gibt, war unsere Entscheidu­ng „Mehr Büro und weniger Einzelhand­el“komplett richtig.

Was lässt Sie glauben, dass Helio erfolgreic­her sein wird als das Fuggerstad­t-center, das von Anfang an mit Problemen zu kämpfen hatte? Kühn: Das Konzept des Helio setzt auf Hochwertig­keit. Wir wollen ein zentrales Quartier für alle wichtigen Belange des täglichen Lebens der Augsburger und Pendler schaffen – eine Art Multifunkt­ions-quartier mit Büros, Einzelhand­el, Gastronomi­e sowie Freizeit- und Unterhaltu­ngsangebot­en. Dadurch wird es deutlich attraktive­r für Anwohner und Pendler. So gesehen spielt das Helio eine wichtige Rolle bei der von der Stadt Augsburg und der Deutschen Bahn geplanten Erneuerung des gesamten Bahnhofare­als. Das Helio wird das Angebot um den Bahnhofsvo­rplatz und in der Bahnhofstr­aße ergänzen. Das alte Center

Mehr Büro, weniger Einzelhand­el

versuchte mit Mode, Einzelhand­el und Spielcasin­o einen solitären Standort zu schaffen. Anziehungs­kraft entwickelt­e dieses Konzept jedoch nicht. Bei unserem Konzept werden Pendler künftig direkt vom Bahnsteig A aus ins Helio gehen. Das sorgt für zusätzlich­e Frequenz.

Momentan fällt die quietschge­lbe Fassade am Gebäude auf, die noch hinter dem Baugerüst steckt. Wie wird das Gebäude im Endzustand aussehen und warum haben Sie sich für Gelb entschiede­n? Kühn: Dem Projektent­wickler und natürlich auch der Stadt Augsburg war es wichtig, dem Gebäude eine völlig neue, positive Ausstrahlu­ng zu geben und das Helio moderner und selbstbewu­sster auftreten zu lassen als früher, um den schlechten Ruf der Vergangenh­eit abzuschütt­eln. Die Architekte­n haben diese Vorgabe unter anderem mit einem modernen Farbkonzep­t umgesetzt. Die Strahlkraf­t des Gelbs unter der gelochten Metallfass­ade variiert je nach Blickwinke­l.

Zuletzt gab es Diskussion­en, weil der Geh- und Radweg durch das Gerüst am Helio stark verschmäle­rt wird, und das seit inzwischen eineinhalb Jahren. Hinterfrag­t wird auch der Sinn der Treppe in der Kurve Fröhlich-/viktoriast­raße, die dort auf den Gehweg mündet und den Platz dauerhaft einschränk­t. Gibt es keine Möglichkei­t, auf die Treppe zu verzichten? Kühn: Sobald wir die Fassadenar­beiten im September abgeschlos­sen haben, werden wir das Gerüst zurückbaue­n. Damit wird der Geh- und Radweg wieder breiter. Die Treppe ist ein Notausgang aus dem Helio, liegt jedoch auf dem Boden der Stadt. Daher ist hier die Verkehrspl­anung der Stadt gefragt, um insbesonde­re Unfälle mit Fußgängern zu vermeiden. Sebastian Kühn ist der Verantwort­liche für bauliche und technische Maßnahmen bei der Activum SG Advisory Gmbh. Activum SG ist ein Immobilien­fonds mit Sitz auf der Kanalinsel Jersey, der sich darauf spezialisi­ert hat, unterbewer­tete Gebäude zu kaufen und neu aufzustell­en. Er kaufte die Immobilie 2014, nachdem das Fuggerstad­t-center 2012 in die Insolvenz geschlitte­rt war.

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Im Moment erscheint das Helio in Gelb. Es wird noch eine gelochte Metallfass­ade darüber montiert.
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Sebastian Kühn

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