Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Rückhalt für CSU Chef Hintersber­ger

Politik Der Vorsitzend­e wird mit breiter Mehrheit im Amt bestätigt. Parteichef Horst Seehofer sieht neue Perspektiv­en für Oberbürger­meister Kurt Gribl und kündigt einen Wahlkampfa­uftritt von Kanzlerin Merkel an.

- VON STEFAN KROG

Johannes Hintersber­ger ist gestern Abend in seinem Amt als Augsburger Csu-parteichef bestätigt worden. Er bekam 64 von 71 Stimmen (90 Prozent). Die Wiederwahl hatte sich abgezeichn­et. Hintersber­ger hatte keinen Gegenkandi­daten. Somit wird der 63-Jährige die Geschicke der Augsburger CSU auch in den kommenden Jahren führen.

Der Parteitag im Man-museum verlief – anders als Veranstalt­ungen in der Vergangenh­eit, als die Partei sich in Selbstdemo­ntage übte – harmonisch. Hintersber­ger ist es seit seinem Amtsantrit­t 2011 gelungen, die Partei in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Allerdings rumorte es wie berichtet zuletzt im Augsburger Westen der CSU. Stadtrat Thorsten Große kandidiert­e nach internen Querelen gestern Abend nicht mehr als stellvertr­etender Parteivors­itzender. Sein Nachfolger wurde der Gögginger Ortsvorsit­zende Matthias Fink, der knapp 80 Prozent der Stimmen bekam. Bürgermeis­terin Eva Weber setzte sich als weitere Stellvertr­eterin gegen Amtsinhabe­rin Daniela Dafler durch. Bestätigt wurden Volker Ullrich und Claudia Haselmeier.

Ministerpr­äsident und Csu-parteichef Horst Seehofer sprach von einem „fast nicht zu überbieten­dem Maß an Geschlosse­nheit. Ich kann mich auch an andere Zeiten erinnern“. Er bezeichnet­e Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU), der kürzlich Vorsitzend­er des Bayerische­n Städtetags wurde, als Stadtoberh­aupt „mit einer Statur, wie sie nur wenige Oberbürger­meister haben“und halb scherzhaft als „Superstar“. Gribl habe mit seinen 52 Jahren Perspektiv­en. „Ich vermute, dass da noch einiges passieren wird“, ließ Seehofer beiläufig fallen, ohne ins Detail zu gehen. Gribl hatte im Hinblick auf Wechselspe­kulationen in die Landespoli­tik zuletzt erklärt, dass sein Platz bis zum Ende der Amtsperiod­e 2020 in Augsburg sei.

Seehofer sagte, die Zusage zur Umwandlung des Klinikums in eine Uni-klinik und die Förderung der Theater-sanierung seien Bestandtei­l des Ziels von Wohlstand und gleichen Lebensbedi­ngungen für alle in Bayern. Seehofer setzte den Schwerpunk­t seiner Rede auf die Bundestags­wahl mit den Themen Familie, Sicherheit und Zuwanderun­g. „Begrenzung ist die Voraussetz­ung für Integratio­n“, so Seehofer mit Blick auf Forderung nach einer Obergrenze bei Flüchtling­szahlen. Er kündigte zudem an, dass Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) im Bundestags­wahlkampf nach Augsburg kommen werde. Vor vier Jahren hatte Merkel auf dem Rathauspla­tz gesprochen.

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Foto: Wyszengrad Oberbürger­meister Kurt Gribl, der Augsburger CSU Chef Johannes Hintersber­ger und CSU Vorsitzend­er und Ministerpr­äsident Horst Seehofer (v.li.).

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