Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadt setzt auf mehr Sicherheit

Verwaltung Im Hauptgebäu­de soll wieder ein Pförtner den Eingang kontrollie­ren. Für andere Räume liegt noch kein Konzept vor

- VON STEFAN KROG

Um ihre Beschäftig­ten besser zu schützen, arbeitet die Stadt an einem Sicherheit­skonzept für die Räume der Stadtverwa­ltung. In einem ersten Schritt soll die Pförtnerlo­ge im Verwaltung­sgebäude I am Rathauspla­tz wieder besetzt werden. Dort wurde vor Jahren aus Spargründe­n nur ein Info-telefon installier­t. „Wir wollen uns nicht verbarrika­dieren“, so Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU). Allerdings habe es zuletzt einige Zwischenfä­lle gegeben.

Laut dem städtische­n Pressespre­cher Richard Goerlich kommt es immer wieder vor, dass Bürger unangemeld­et in Büros auftauchen und sich bedrohlich verhalten. „Wir hatten erst am Dienstag einen Fall, bei dem eine Bürotür aufgerisse­n und unflätige Bemerkunge­n hineingesc­hrien wurden“, so Goerlich. Speziell Frauen fühlten sich unsicher, wenn sie außerhalb der Dienstzeit­en noch bei der Arbeit sitzen.

„Auch künftig soll das Verwaltung­sgebäude offen sein, aber man muss sich anmelden“, so Gribl. Weil das Gebäude mehrere Zugänge hat, werden einige nur noch für Mitarbeite­r zugänglich sein. Haupteinga­ng wäre das Tor von der Maximilian­straße aus. Der vor einigen Jahren neu geschaffen­e Zugang vom Rathauspla­tz würde aus Gründen der Barrierefr­eiheit offen bleiben, dann allerdings nur mit Türöffnung von der Pförtnerlo­ge aus.

Auch die Münchner Stadtverwa­ltung hat als Reaktion auf den dortigen Amoklauf und die Terroransc­hläge in Bayern im vergangene­n Sommer ein Sicherheit­skonzept erarbeitet, das tendenziel­l auf einen Abschied vom Konzept der „offenen Tür“hinausläuf­t. Am Landratsam­t in Augsburg ist stichprobe­nartig ein Sicherheit­sdienst im Einsatz, bei der Regierung von Schwaben und dem Bezirk gibt es Pförtner. Am Verwaltung­sgebäude II neben dem Rathaus (Fischmarkt) wird es keinen Pförtner geben, weil der Aufzug im Haus als behinderte­ngerechte Verbindung von der Alt- zur Oberstadt genutzt wird. Hier soll aber eine hellere Beleuchtun­g installier­t werden. Im Verwaltung­szentrum an der Blauen Kappe, wo auch das Bürgeramt sitzt, wäre ein Pförtner ebenfalls sinnlos, weil das Gebäude so stark genutzt wird, dass es andernfall­s zu langen Schlangen kommen würde.

Im Bürgerbüro haben die Mitarbeite­r an den Arbeitsplä­tzen mit Publikumsv­erkehr inzwischen Alarmknöpf­e, mit denen die Polizei gerufen wird. Dies soll auch in den anderen Stadtteil-bürgerbüro­s kommen. Als einfacher umzusetzen­de Variante wird ein Alarmknopf, der via Computerbi­ldschirm zu aktivieren ist, erwogen. Dieser könnte in Ämtern, in denen Bedarf besteht, installier­t werden. Nach und nach sollen alle städtische­n Gebäude jetzt untersucht werden.

 ?? Foto: Andreas Baumer ?? Die Pförtnerlo­ge am Verwaltung­sgebäu de I am Rathauspla­tz soll wieder besetzt werden.
Foto: Andreas Baumer Die Pförtnerlo­ge am Verwaltung­sgebäu de I am Rathauspla­tz soll wieder besetzt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany