Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stadt setzt auf mehr Sicherheit
Verwaltung Im Hauptgebäude soll wieder ein Pförtner den Eingang kontrollieren. Für andere Räume liegt noch kein Konzept vor
Um ihre Beschäftigten besser zu schützen, arbeitet die Stadt an einem Sicherheitskonzept für die Räume der Stadtverwaltung. In einem ersten Schritt soll die Pförtnerloge im Verwaltungsgebäude I am Rathausplatz wieder besetzt werden. Dort wurde vor Jahren aus Spargründen nur ein Info-telefon installiert. „Wir wollen uns nicht verbarrikadieren“, so Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU). Allerdings habe es zuletzt einige Zwischenfälle gegeben.
Laut dem städtischen Pressesprecher Richard Goerlich kommt es immer wieder vor, dass Bürger unangemeldet in Büros auftauchen und sich bedrohlich verhalten. „Wir hatten erst am Dienstag einen Fall, bei dem eine Bürotür aufgerissen und unflätige Bemerkungen hineingeschrien wurden“, so Goerlich. Speziell Frauen fühlten sich unsicher, wenn sie außerhalb der Dienstzeiten noch bei der Arbeit sitzen.
„Auch künftig soll das Verwaltungsgebäude offen sein, aber man muss sich anmelden“, so Gribl. Weil das Gebäude mehrere Zugänge hat, werden einige nur noch für Mitarbeiter zugänglich sein. Haupteingang wäre das Tor von der Maximilianstraße aus. Der vor einigen Jahren neu geschaffene Zugang vom Rathausplatz würde aus Gründen der Barrierefreiheit offen bleiben, dann allerdings nur mit Türöffnung von der Pförtnerloge aus.
Auch die Münchner Stadtverwaltung hat als Reaktion auf den dortigen Amoklauf und die Terroranschläge in Bayern im vergangenen Sommer ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das tendenziell auf einen Abschied vom Konzept der „offenen Tür“hinausläuft. Am Landratsamt in Augsburg ist stichprobenartig ein Sicherheitsdienst im Einsatz, bei der Regierung von Schwaben und dem Bezirk gibt es Pförtner. Am Verwaltungsgebäude II neben dem Rathaus (Fischmarkt) wird es keinen Pförtner geben, weil der Aufzug im Haus als behindertengerechte Verbindung von der Alt- zur Oberstadt genutzt wird. Hier soll aber eine hellere Beleuchtung installiert werden. Im Verwaltungszentrum an der Blauen Kappe, wo auch das Bürgeramt sitzt, wäre ein Pförtner ebenfalls sinnlos, weil das Gebäude so stark genutzt wird, dass es andernfalls zu langen Schlangen kommen würde.
Im Bürgerbüro haben die Mitarbeiter an den Arbeitsplätzen mit Publikumsverkehr inzwischen Alarmknöpfe, mit denen die Polizei gerufen wird. Dies soll auch in den anderen Stadtteil-bürgerbüros kommen. Als einfacher umzusetzende Variante wird ein Alarmknopf, der via Computerbildschirm zu aktivieren ist, erwogen. Dieser könnte in Ämtern, in denen Bedarf besteht, installiert werden. Nach und nach sollen alle städtischen Gebäude jetzt untersucht werden.