Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was sich auf der Wiesn ändert
Oktoberfest Erstmals gibt es eine offizielle App, um sich auf dem Gelände zu orientieren und Freunde in den Bierzelten zu finden. Auch ein bargeldloses Bezahlsystem wird angeboten
München Die digitale Revolution hat jetzt auch das Oktoberfest erfasst. Erstmals wird es dieses Jahr auf der Wiesn (16. September bis 3. Oktober) ganz spezielle Apps geben: zum Bezahlen, um Freunde zu finden oder um sich zu orientieren. Diese und weitere Neuerungen gab der Wirtschaftsreferent der Stadt München, Bürgermeister Josef Schmid, gestern bekannt.
Zwei Funktionen der neuen, offiziellen Oktoberfest App – für Androidund ios-geräte kostenlos zu haben unter www.muenchen.de/ app – sollen besonders pfiffig sein. Da ist zum einen der „Festzelt-füllstand“, der in Echtzeit darüber informieren wird, in welchen Bierzelten noch Plätze frei sind. Schmid rechnet zwar in den ersten Tagen mit Anlaufschwierigkeiten. Danach aber sollte das System ganz gut funktionieren. Zum anderen bietet die App den mit Facebook verbun- denen „Freunde-finder“. Freunde, welche die App installiert, sich bei Facebook angemeldet und die Freundesliste freigegeben haben, werden gegenseitig darüber informiert, ob und wo sie sich auf der Wiesn befinden. Daneben bietet die App aber auch ganz klassischen Service mit Geländeplan, Neuigkeiten, Terminen und Tipps.
Die andere digitale Neuerung auf der Wiesn ist ein bargeldloses Bezahlsystem, das von dem Oktoberfest-partnerunternehmen Meinfest zusammen mit dem Bezahlanbieter Blue Code angeboten wird. Es läuft unter dem Slogan „Mobile payment goes Oktoberfest“, wird diesen Herbst aber zunächst nur in rund 60 der insgesamt 545 Verkaufsstände, Gastronomiebetriebe und Fahrgeschäfte in Betrieb sein. Es ist angeblich „schnell, sicher und einfach“. Genauere Informationen gibt es unter www.meinfest.com.
Neu auf der Wiesn sind auch die Öffnungszeiten am Morgen. Besu- cher werden erst ab 9 Uhr früh auf das Festgelände gelassen, wenn die Lieferfahrzeuge wieder weg sind. Dies sei aus Gründen der Sicherheit „unbedingt erforderlich“gewesen, sagte Schmid. Um die Sicherheit weiter zu erhöhen und die Besucherströme besser lenken zu können, wird auf dem Festgelände zudem erstmals eine „Beschallungsanlage“für Lautsprecherdurchsagen
Nebenan fährt die älteste Kindereisenbahn der Welt
installiert. Außerdem sollen, wie bereits berichtet, bessere Kameras die Videoüberwachung optimieren. Und wie schon im Vorjahr wird das Gelände komplett umzäunt sein. Es wird Zugangskontrollen und ein Verbot für große Taschen (nicht über drei Liter Fassungsvermögen) und Rucksäcke geben.
Weil diesen Herbst kein Zentrales Landwirtschaftsfest stattfindet, kann sich das Oktoberfest auf der kompletten Theresienwiese über eine Fläche von 34,5 Hektar ausbreiten. Zugelassen wurden 143 Gastronomiebetriebe, 151 Schaustellergeschäfte und 251 Markkaufleute und Servicebetriebe wie zum Beispiel die Wiesn-post. Erstmals auf dem Oktoberfest sind die familientauglichen Fahrgeschäfte „Drifting Coaster“und „Voodoo-jumper“. Wagemutigen Besuchern sollen der „XXL Racer“in 55 Metern und der „Jules Verne Tower“in 80 Metern Höhe einen besonderen Kick bieten.
Ganz im Zeichen der Nostalgie wird die „Oide Wiesn“stehen – unter anderem mit einem 70 Jahre alten Hängekarussell und dem „Märchenlandexpress“, der ältesten Kindereisenbahn der Welt. Im Festzelt „Zur Schönheitskönigin“soll die typische Münchner Wirtshauskultur der Volkssänger gepflegt werden. Der Eintritt zur „Oidn Wiesn“bleibt mit drei Euro stabil.