Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„Es ist eine Richtungswahl“
Kundgebung Bernd Riexinger, Vorsitzender der Linkspartei, sagt, welche Vorstellungen seine Partei hat
Wenn Bernd Riexinger auf das globale Geschehen schaut, ist dem Parteivorsitzenden der Linkspartei derzeit nicht besonders wohl. „Weltpolitik ist weder Sandkastenspiel noch Egotrip“, sagt er an die Adresse von Us-präsident Donald Trump und den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, „daher Finger weg vom Atomknopf.“Riexinger stimmte am Mittwochabend bei einer Wahlkundgebung seiner Partei am Martin-luther-platz in Augsburg vor rund 100 Besuchern auf die Bundestagswahl ein. Redner war ferner der Augsburger Bundestagskandidat der Linken, Frederik Hintermayr: „Ohne eine anständige Umverteilung von oben nach unten wird das nichts mit der sozialen Gerechtigkeit.“Beiden ging es um die politischen Leitlinien der Linkspartei vor der aus ihrer Sicht anstehenden Richtungswahl. Sie werde entscheidend sein für das Land. Riexinger: „Frau Merkel und ihre Politik müssen abgewählt werden. Wie es hierzulande weitergeht, hängt entscheidend davon ab, wie stark Die Linke wird.“Man wolle ein Land, in dem alle ihren gerechten Anteil an der Gesellschaft hätten. Dazu zähle als wesentlicher Aspekt der finanzielle Bereich: „Wir wollen, dass alle Menschen frei von Armut sind und keine Angst vor sozialem Absturz haben.“In der Wirtschaftspolitik geht es dem Spitzenmann der Linkspartei darum, Schluss mit der Leiharbeit zu machen. Zudem wandte er sich entschieden unter dem Beifall der Zuhörer gegen „die Tarifflucht durch Werkverträge“. Ferner müssten für gleichwertige Arbeit Frauen endlich den gleichen Lohn wie Männer bekommen. Die Arbeit in sozialen Berufen müsse deutlich besser bezahlt werden: „Die Ist-situation ärgert mich maßlos.“Speziell in den Kranken- und Pflegeberufen bestehe endlich Handlungsbedarf. Zudem brauche man in diesen Berufen mehr Personal. Auch auf die politische Diskussion um die Zukunft der Dieselfahrzeuge ging Parteichef Riexinger ein. Der groß angekündigte Diesel-gipfel von Bundesund Landesregierungen, Autokonzernen und -verbänden sei eine einzige Farce gewesen.