Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Bundesliga kompakt
Doppelpack des Neuzugangs aus Ingolstadt
Mit einer Mathew-leckie-show ist Hertha BSC in die neue Saison gestartet und hat Wiederaufsteiger VFB Stuttgart gleich die Grenzen aufgezeigt. Der Australier Leckie, der im Sommer für drei Millionen Euro zum Berliner Bundesligisten gestoßen war, sorgte am Samstag mit seinen beiden Toren für den 2:0 (0:0)-Sieg des Hauptstadtklubs. Hertha verdiente sich vor 44 751 Zuschauern im Olympiastadion die ersten drei Saisonpunkte mit einer Tempoverschärfung und präziserem Spiel in der zweiten Hälfte. Hertha-trainer Pal Dardai mahnte zur Zurückhaltung: „Wir brauchen ihn nicht bejubeln, die Saison hat gerade angefangen.“In seiner Heimat sei es viel legerer gewesen.“Das musste ich auch erst lernen, als ich nach Deutschland gekommen bin. In Ungarn ist es so: „Machst du zwei Tore, kannst du eine Woche spazieren gehen. Hier hast du keine Zeit“, erzählte der aus dem ungarischen Pécs stammende Coach
Tore 1:0 Leckie (46.), 2:0 Leckie (62.), Zuschauer 44 751
Martin Harnik trifft und keiner jubelt
Für die Spieler von Hannover 96 ist der eskalierte Ärger mit den eigenen Fans ein Dilemma. „Bei diesem Thema sind wir doch eher Nebendarsteller“, sagte Siegtorschütze Martin Harnik zum Unterstützungs-boykott der 96-Fans beim 1:0 (0:0) beim FSV Mainz 05. „Bei dem Thema geht es weniger um die sportliche Situation, sondern um die sportliche Führung.“Dabei hatten der 30 Jahre alte Stürmer und seine Mitspieler nach dem geglückten Bundesliga-comeback allen Grund zur Freude, die aber von rund 2000 schweigenden Anhängern getrübt wurde. „Wir wollen keine Stellung beziehen, nur unterstreichen, dass wir die Fans brauchen. Ich hoffe, diese Botschaft kommt an“, appellierte Harnik vor allem mit Blick auf die Heimpartie gegen Schalke 04.
Tor 0:1 Harnik (73.), Zuschauer 28279
Nagelsmann blickt bereits nach Liverpool
Seinen Matchplan für den Play-offshowdown in der Champions League beim FC Liverpool wollte Julian Nagelsmann nach dem Bundesliga-auftaktsieg gegen Bremen nicht verraten. Aus seiner Hoffnung auf ein Fußballwunder an der Anfield Road machte der sichtlich zufriedene Trainer der TSG 1899 Hoffenheim aber kein Geheimnis. „Der Grobplan ist ein 2:0, noch schöner wäre ein 3:0“, sagte Nagelsmann vor dem Rückspiel an diesem Mittwoch. Der 1:0-Erfolg gegen Bremen durch den späten Glücktreffer von Joker André Kramaric stärkte die Zuversicht, trotz der 1:2-Hypothek aus dem Hinspiel doch noch den Einzug in die Gruppenphase der europäischen Königsklasse klarzumachen. „Wir können das Ding drehen. Dafür werden wir alles tun“, sagte Neu-nationalspieler Kerem Demirbay. Im Geduldsspiel gegen defensive und nach dem Wechsel nur noch destruktive Bremer lieferte die Nagelsmann-truppe einen Beweis ihrer gewachsenen Reife, die nun auch auf der internationalen Fußball-bühne zum Tragen kommen soll. „Das war ein guter Auftakt, der den Rückenwind verstärkt“, stellte Tsg-profichef Alexander Rosen zufrieden fest.
Tor 1:0 Kramaric Zuschauer 30 150 Gelsenkirchen