Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Terrorangs­t in Marseille

Mann rast in Bushaltest­ellen

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Marseille Ein offenbar psychisch kranker Mann ist am Montag in der französisc­hen Hafenstadt Marseille mit einem Lieferwage­n in zwei Bushaltest­ellen gefahren und hat dabei eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren getötet. Eine Frau wurde schwer verletzt. Als in Frankreich erste Meldungen von dem Vorfall verbreitet wurden, dachten viele an einen weiteren Terroransc­hlag.

Erst Anfang des Monats war ein Mann bei Paris in eine Gruppe Soldaten gefahren; Anti-terror-experten ermitteln. Auch in Marseille lag dies zunächst nahe, zumal Frankreich bereits häufig Ziel islamistis­cher Terroriste­n wurde und diese immer wieder auch Fahrzeuge als Waffen einsetzen.

Die zuständige Staatsanwa­ltschaft schloss allerdings schnell einen Terroransc­hlag aus: Bei dem 1982 geborenen Mann wurde ein Schreiben einer psychiatri­schen Klinik gefunden. Nach Polizeiang­aben war er in der Vergangenh­eit unter anderem wegen Autodiebst­ählen, Drogenhand­el und Waffenbesi­tz aufgefalle­n. Die Geheimdien­ste, die mutmaßlich­e islamistis­che Gefährder erfassen, hätten ihn nicht gekannt, hieß es.

Der Mann war am Morgen mit einem gestohlene­n Lieferwage­n in eine Bushaltest­elle im Norden von Marseille und kurze Zeit später in eine Haltestell­e im Osten der Stadt gerast. Die Polizei stoppte ihn dann im touristisc­hen Stadtviert­el Vieux Port im Zentrum Marseilles und nahm ihn fest.

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