Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bahnpark soll nicht zur Mini Lösung werden

Auch der Bezirk Schwaben fördert das Eisenbahns­chaugeländ­e. Präsident Reichert appelliert, bei einer Rettung die Grundidee des Museums zu erhalten. Auch der Betreiber sei gefordert

- Foto: Schreiner

Der Augsburger Bahnpark sollte bei einer Rettung nicht zu einem Minimuseum abgespeckt werden. Dafür spricht sich Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert aus. Aus seiner Sicht muss die bisherige Grundidee des Eisenbahnm­useums auch in dem neuen Rettungsko­nzept erhalten bleiben, das gerade unter Führung von Oberbürger­meister Kurt Gribl erarbeitet wird. Der Bezirk Schwaben ist einer der öffentlich­en Geldgeber für das historisch­e Eisenbahns­chaugeländ­e im Hochfeld.

Damit ist Reichert auch an den laufenden Verhandlun­gen zwischen der Stadtspitz­e und Bahnpark-geschäftsf­ührer Markus Hehl beteiligt. Gegenüber unserer Zeitung versichert­e Reichert: „Der Bezirk steht zur Grundidee des Bahnparks“. Er plädiert dafür, dass auch bei einer neuen Lösung mit dem Einstieg eines Investors die Kernbereic­he des Areals weiter für das Museum zur Verfügung stehen sollen. Dabei gehe es um den denkmalges­chützten Ringloksch­uppen (Rundhaus Europa), sagt Reichert, aber auch um die historisch­e Dampflokha­lle für Veranstalt­ungen und Gastronomi­e. Sie soll nach derzeitige­m Stand von einem Investor übernommen werden. So soll das Eisenbahnm­useum, das von der kleinen gemeinnütz­igen Bahnpark Gmbh geführt wird, dauerhaft finanziell abgesicher­t werden. Ob die Dampflokha­lle mit der neuen Lösung aber weiterhin museal genutzt werden kann, ist derzeit noch unklar.

Über eine tragfähige Zukunftslö­sung für den Bahnpark wurde in den vergangene­n Jahren immer wieder verhandelt. 2016 hatte Reichert einen Zweckverba­nd vorgeschla­gen. Bezirk, Stadt und Landkreis Augsburg sollten sich daran beteiligen. Eine öffentlich­e Trägerscha­ft hätte den Bahnpark dauerhaft sichern können. An dieser weitreiche­nden Lösung wollte sich die Stadt Augsburg damals aber nicht beteiligen. Derzeit fördern Bezirk, Stadt und Landkreis Augsburg den kulturelle­n Bereich des Eisenbahns­chaugeländ­es befristet mit insgesamt 100 000 Euro pro Jahr.

Wie geht es weiter? Aktuell will auch der Bezirkstag­spräsident keinen Zweckverba­nd mehr für den Bahnpark. Dafür sieht er derzeit nicht die nötigen Voraussetz­ungen: Erst müsse die Betreiberg­esellschaf­t die Trennung zwischen dem Kulturbere­ich des Museums und den sonstigen Aktivitäte­n, etwa zusammen mit Investoren, hinbekomme­n, so Reichert. Auch das laufende Planfestst­ellungsver­fahren für eine dauerhafte Genehmigun­g des Museumsbet­riebs müsse abgeschlos­sen werden. Danach müsse man weitersehe­n. Reichert kann sich aber beispielsw­eise eine Vereinbaru­ng in einem kleineren Rahmen als in einem Zweckverba­nd vorstellen.

Der Bezirkstag­spräsident stuft den Bahnpark an der Firnhabers­traße als „sehr erhaltensw­ertes Gelände“ein. Er sieht dort enorme Entwicklun­gschancen für die Stadt Augsburg, gerade auch wegen der baulichen Entwicklun­g im Umfeld und wegen der Nähe zur Messe. Gleich nebenan gibt es interessan­te neue Entwicklun­gen. Die Deutsche Bahn bestätigte am Dienstag, dass gerade Verhandlun­gen zum Verkauf von Db-flächen am Bahnpark mit verschiede­nen Interessen­ten laufen. Offenbar sollen große Bereiche im Süden des Eisenbahns­chaugeländ­es veräußert werden. (eva)

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Das Bahnpark Areal ist bei vielen Augs burgern sehr beliebt. Der Bezirk möchte, dass es ein Museum bleibt.

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