Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
„1:0 für den FCA, Bobadilla spielt ja nicht“
Trotz der momentanen Torflaute glauben bekannte Augsburger an den Klassenerhalt. Ihre Einschätzung belegen sie mit Fachwissen. Mancher zeigt sich als Laie und vertraut auf das Bauchgefühl
Zwei Termine rücken am Samstag in Augsburg in den Blickpunkt: Um 12.30 Uhr startet der Plärrerumzug, drei Stunden später erwartet der FCA im ersten Heimspiel der Saison Borussia Mönchengladbach. Oberbürgermeister Kurt Gribl will beide Termine unter einen Hut bekommen. Mit der Kutsche geht es zum Plärrergelände und später im Auto zum Fußballspiel. „Um 15.30 Uhr ist Anpfiff und ich möchte pünktlich im Stadion sein“, sagt Gribl, ein regelmäßiger Stadiongänger. Er will die bisherige Torflaute des FCA, der weder im Pokal noch im ersten Spiel in Hamburg getroffen hat, nicht dramatisieren. Ein Tor sollte zum Sieg reichen, meint er. Daher ist 1:0 sein Tipp. Um gleich noch Expertenwissen zu ergänzen: „Bobadilla spielt ja nicht“. Den Stürmer, der bei den Fans ein Publikumsliebling war, hat der FCA nach Mönchengladbach verkauft. Ein Wiedersehen auf dem Feld ist ausgeschlossen, da die Gladbacher wissen ließen, dass Bobadilla nicht im Kader ist. Bobadilla hin, Bobadilla her: Gribl glaubt fest an die Kicker des FCA, von Abstieg redet der Rathauschef jedenfalls nicht: „Der FCA wird in der Ersten Liga bleiben, mit Kampfgeist und Unterstützung der Fans.“
Bürgermeisterin Eva Weber ist am Plärrerumzug mit von der Partie. Auf die Fahrt ins Stadion verzichtet sie: „Mein Mann und ich ha- ben uns für ein arbeitsteiliges Zusammenwirken entschieden. Ich freue mich auf den traditionellen Umzug, während mein Mann den FCA in der Wwk-arena mit Fassade anfeuern wird.“Hilft diese Unterstützung, könnte der 2:1-Tipp der Bürgermeisterin aufgehen. Wenn es um das Saisonziel geht, ist Eva Weber nicht bange: „Ich vertraue auf das Geschick der Mannschaft und auf die eine oder andere Portion Glück. Der sportliche Weg wird mit einem soliden Platz im Mittelfeld weiter in der Ersten Liga gegangen.“Als Ordnungsreferent ist Dirk Wurm für den Plärrer zuständig, als Sportreferent hat er es mit dem FCA zu tun. Auch er tippt auf einen 2:1-Heimsieg: „Zum An- stoß könnte es knapp werden. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich in der Wwk-arena zu sein, sollte ich es nicht schaffen, habe ich noch weitere 16 Möglichkeiten in dieser Saison.“Den Klassenerhalt werde der FCA schaffen, prophezeit Wurm – unter einer Voraussetzung: „Wenn die Mannschaft vom Verletzungspech verschont bleibt, hat sie genügend Potenzial, um mit den Abstiegsplätzen nicht in Berührung zu kommen. Heinz Stinglwagner, Geschäftsführer der City Initiative Augsburg (CIA), verzichtet auf den Plärrerumzug und das Spiel. Aus gutem Grund: Es geht für ihn in den Urlaub. Prognosen zum FCA will Stinglwagner, der sich als „absoluten Fußballlaien“bezeichnet, nicht abgeben: „Ich sage mal, abgerechnet wird zum Schluss“. Insofern wolle er den Unkenrufen widersprechen, die den Abstieg des FCA schon besiegelt sehen. Und am Samstag? „Wird wohl nicht ganz so leicht“, so Stinglwagner, „ich erhoffe mir aber ein 1:1.“