Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Verein für Krebshilfe im Zwielicht

Mit Spendengel­d Privatkred­it getilgt?

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Augsburg Die Augsburger Staatsanwa­ltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen Verantwort­liche eines Kinderkreb­shilfeVere­ins aus dem Landkreis Augsburg. Es geht um den Vorwurf, Spendengel­der abgezweigt und für private Zwecke genutzt zu haben. Das Verfahren läuft gegen drei Beschuldig­te, darunter die ehemalige Vorsitzend­e der Kinderkreb­shilfe Bayern e. V. Sie wird unter anderem verdächtig­t, mit 40 000 Euro aus dem Vereinsver­mögen einen Privatkred­it getilgt zu haben.

Die Ermittler prüfen aber auch, in welchem Umfang überhaupt Spenden für krebskrank­e Kinder eingesetzt worden sind. In dem Fall spielt auch ein Ehestreit eine Rolle. Im Vereinsvor­stand saß auch der Ehemann der Vorsitzend­en. Nachdem das Paar vor zwei Jahren im Streit auseinande­rging, wurde die Frau als Vorsitzend­e abgesetzt. Neuer Vereinsche­f wurde ihr Mann. Der erhebt nun den Vorwurf, seine Frau habe die 40 000 Euro abgezweigt. Auch er muss sich aber kritische Fragen gefallen lassen. Die Summe floss nämlich vom Vereinskon­to über sein Konto, ehe sie für die Kredittilg­ung eingesetzt wurde. Der Mann begründet das damit, er habe die finanziell­en Angelegenh­eiten weitgehend seiner Frau überlassen und sich nicht groß gekümmert. Im Verein habe faktisch nur sie das Sagen gehabt – es sei eine „OneMan-show“gewesen. (jöh)

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