Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Sind Sie für ein Fahrverbot für Dieselautos?
Der Dieselmotor ist momentan eines der heiß diskutiertesten Themen. We gen des hohen Ausstoßes von Kohlen stoffmonoxid fordern viele Politiker ein Fahrverbot für dieselbetriebene Fahr zeuge. Gegner eines Verbots sehen da durch die Wirtschaft in Gefahr. Aber was denken eigentlich die Menschen in Augsburg darüber? Wir haben uns auf der Straße umgehört.
Bild/interview: Max Wagner
Ganz ehrlich, das ist nur von der Politik aufgebauscht. Der Diesel ist nicht schlimmer als der Benziner. Solche Fahrverbote finde ich deshalb auch falsch. Man sollte eher die Elektroautos fördern, da ist bisher die Technik viel zu wenig ausgereift. Wenn das besser wäre, würden sich die Leute auch von allein keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr kaufen. Thomas Holzapfel, 52, Augsburg Ich bin da relativ unentschlossen. Generelle Fahrverbote für die Innenstädte wären wahrscheinlich am besten. Und da wäre mir dann die Wirtschaft auch egal, der Umweltschutz ist wichtiger. Wir haben ja bekanntlich nur eine Umwelt, die müssen wir schützen. Deshalb wäre definitiv das Rad auch am besten, ich benutze selbst meistens mein Fahrrad. Elisabeth Schuler, 68, Augsburg Einerseits braucht es keine Fahrverbote für Autos. Höchstens für diese Motorroller und so weiter, also die richtigen Stinker. Das wäre viel besser und sinnvoller. Andererseits ist dieser Übergang von kein Verbot zu Verbot praktisch über Nacht viel zu schnell. Wenn müsste man langsam anfangen, zum Beispiel an Wochenenden und nicht sofort dauerhaft. Wolfgang Hipp, 63, Augsburg Das ganze Problem haben eindeutig die Automobilhersteller zu richten, und zwar auf ihre Kosten. Außerdem müssen die Konzernchefs büßen. Kleinbetrüger müssen das, dann müssen das die großen Betrüger auch, und etwas anderes sind sie nicht. Da kann der Verbraucher nichts dafür. Und von der Politik bin ich auch noch enttäuscht, die müssten helfen. Alfred Stix, 80, Augsburg Die Diesel gehören weg, die Benziner gehören aber genauso weg. Wenn, dann noch die E-AUtos. Da müsste dann aber auch das Stromnetz besser werden, zudem müsste der Strom aus erneuerbaren Energien kommen. Das wäre das Wichtigste. Die beste Lösung ist und bleibt jedoch das Rad. Ich bin deshalb permanenter Radfahrer und gesund ist es ja auch. Gottfried Swoboda, 71, Augsburg Ein Fahrverbot ist nicht verkehrt, aber es ist schade für die Geschädigten. Da müsste eindeutig mehr von den Autoherstellern kommen, vor allem in Hinblick auf Nachrüstung. Es ist gut, dass die E-mobilität gefördert wird. Der Umstieg geht bloß nicht von heute auf morgen. Man muss einfach einen Schritt in diese Richtung machen, dann finden sich Lösungen. Cornelius Presek, 26, Weil am Schongau Mein Mann fährt einen Diesel und wir wollten ihn schon weggeben. Das ist echt eine Frechheit mit den Fahrverboten, es gibt schlicht und ergreifend viele Menschen, die können sich kein neues Auto leisten. Vor allem aufgrund des Wertverfalls. Man bräuchte zumindest Ausnahmegenehmigungen für Besuche beim Arzt oder bei Verwandten.
Marina Gruber, 30, Augsburg