Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was ist auf dem Plärrer ein Muss?
Bier, Bratwurst oder „Break Dance“: Besucher erzählen, was sie auf das Volksfest zieht. Sogar Münchner kommen – um die Zeit bis zum Oktoberfest zu überbrücken
Die Auswahl auf dem Plärrer ist groß, das verraten schon die Zahlen: Es gibt 19 Karusselle und Bahnen,
18 Los-, Schieß- und Wurfbuden,
14 Süßigkeitenstände, drei Bierzelte sowie 16 Stände mit Essen und Trinken. Jeder Plärrerbesucher hat seine eigenen Anlaufstellen. Und viele bleiben diesen Stationen über die Jahre hinweg treu. Wir haben bei Besuchern nachgefragt, was für sie auf dem Volksfest ein Muss ist.
Erna Bertenbreit, 67, aus Augsburg, macht einen Familiennachmittag mit ihren Enkeln: „Weil ich heute mit meinen beiden Enkelkindern da bin, bedeutet Plärrer für uns vor allem Kinderkarussell und leckeres Essen und Trinken – ohne Alkohol natürlich“, sagt sie. Zuerst gehen Oma und Enkel über den Plärrer und schauen sich die verschiedenen Attraktionen an, dann darf der Kleine endlich mit seinem Lieblingsfahrgeschäft, dem Orient-
Zum Abschluss gibt’s Würstchen und Pommes
express, fahren. „Zum Abschluss gehen wir ins Almdorf und essen Würstchen und Pommes“, sagt Erna Bertenbreit. „Das Almdorf ist unsere Lieblingswürstchenbude, weil es da ein bisschen ruhiger ist als an anderen Ständen oder im Bierzelt. Die Kinder haben dabei immer großen Spaß und ich kann Zeit mit ihnen verbringen.“
Sie haben das Oktoberfest – und trotzdem kommen Helmut und Brigitte Hamman, die in München leben, gerne auch auf den Augsburger Plärrer. „Wir sind vor allem auf dem Plärrer wegen Unterhaltung und Gesellschaft – wir möchten einfach nicht den ganzen Tag nur zu Hause rumsitzen“, sagt Helmut Hamman. „Weil es bis zum Münchner Oktoberfest noch ein bisschen hin ist und wir Volksfeste so gerne mögen, haben wir uns unsere Tracht angezogen und sind nach Augsburg gefahren.“Es ist bereits der zweite Plärrerbesuch des Ehepaars. Ihr Fazit: viel kleiner als die Wiesn, aber dafür auch gemütlicher. „Wir sind ein bisschen rumgelaufen und jetzt gehen wir in den Biergarten des Schallerzelts, um uns mit einer kühlen Maß ein bisschen zu erfrischen.“
Nicole Renz, 20 Jahre alt, ist mit ihrer zehn Jahre jüngeren Schwester auf dem Plärrer unterwegs. Sie erzählt: „Für meine kleine Schwester sind Fahrgeschäfte das Wichtigste, ich gehe eigentlich lieber ins Bierzelt.“Normalerweise sei ein Ausflug auf den Augsburger Plärrer auch eher selten, weil Fahrgeschäfte, Essen und Getränke in ihren Augen mittlerweile ziemlich teuer geworden seien. „Weil heute aber Familientag ist und viele Sachen des- halb ein bisschen günstiger sind, haben wir beschlossen, einen kleinen Ausflug zu zweit zu machen“, sagt Nicole Renz. Die Lieblingsattraktion der zehnjährigen Alexa ist das ziemlich wilde Karussell Break Dance – darauf freut sie sich immer ganz besonders.
Melanie Mayr, 28, macht sich mit ihrem Freund Abdou Salam, 26, einen entspannten Nachmittag. „Zwei Sachen, die für uns den Plärrer ausmachen, sind der Break Dance und das Bier“, sagen sie. Der Break Dance mit seinen umherschleudernden Gondeln, der von der Augsburger Schaustellerin Karoline Diebold betrieben wird und seit Jahren einen festen Platz auf dem Fest hat, ist das Lieblingsfahrgeschäft von beiden. Das gehöre bei ihnen einfach zu einem Plärrerbe- such dazu, sagen sie. Mindestens genauso wichtig ist ihnen aber auch ein Bier im Bierzelt und dazu eine „leckere Riesenbreze“. Nächste Woche wollen Mayr und Salam dem Plärrer noch einmal einen Besuch abstatten. „Wir sind allerdings lieber am Nachmittag hier als abends, weil dann noch nicht ganz so viele Menschen da sind“, sagt Melanie Mayr.