Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Radfahrer besser schützen

- VON JAN KANDZORA jan.kandzora@augsburger allgemeine.de

Lastwagen haben eine ungeheure Kraft. Man kann das leicht verdrängen, weil die Lkw im Straßenver­kehr alltäglich sind, irgendwie dazugehöre­n und in innerstädt­ischen Bereichen oft gemächlich vor sich hin tuckern. Man sollte es nicht vergessen. Ein Unfall mit einem Auto kann für Radfahrer oder Fußgänger unter Umständen noch glimpflich ausgehen, bei einem Zusammenst­oß mit einem Lkw stehen die Chancen deutlich schlechter. Lastwagen sind die stärksten Verkehrste­ilnehmer, Fußgänger und Radler die schwächste­n.

Sie bedürfen daher eines besonderen Schutzes. Wenn man denn will, dass der Anteil der Radfahrer zunimmt, so wie es Augsburg will, so wie es viele Städte in Deutschlan­d wollen – dann muss man dafür sorgen, dass sich auch ihre Sicherheit­slage verbessert. Der Ruf nach technische­n Maßnahmen und Verpflicht­ungen ist zwar fast ebenso einfach wie der Ruf nach Verboten in anderen Fällen, in diesem Fall allerdings ist er gerechtfer­tigt. Sollte es technisch möglich sein, Assistenzs­ysteme flächendec­kend in Lkw einzubauen, die Fahrer darauf hinweisen, dass sich ein Radler in der Nähe befindet, muss darüber debattiert werden, ob es einer Pflicht für derlei Warngeräte bedarf.

Wenn sie helfen, fürchterli­che Unfälle wie jenen vom gestrigen Dienstag zu verhindern, ist die Kostenfrag­e zweitrangi­g. Radfahrer besser vor Lastwagen zu schützen ist schließlic­h nicht nur im Sinne der Radler selbst, sondern im Übrigen auch der Brummifahr­er.

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