Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Rasmus kickt, ohne zu sehen

Der 17-Jährige ist blind und deutscher Nationalsp­ieler. Hier erfährst du mehr

- VON DAVID KLUTHE Wie bist du zum gekommen? Woher weißt du beim Spiel, wo du gerade stehst und wo der Ball ist? Hast du manchmal Angst, mit Gegenspiel­ern zusammenzu­stoßen? Was sind Platz? deine Stärken auf dem Und was klappt noch nicht so gut? In Berlin sp

Wenn Rasmus Narjes auf dem Fußballpla­tz steht, muss er sich auf seine Ohren verlassen. Rasmus ist 17 Jahre alt und von Geburt an blind. Das hindert ihn aber nicht daran, Fußball zu spielen. Gerade tritt er sogar für Deutschlan­d bei der Europameis­terschaft im Blindenfuß­ball an. Das Turnier wird in diesem Jahr in der deutschen Hauptstadt Berlin ausgetrage­n. erzählte er, wie er sich auf dem Platz zurechtfin­det. Rasmus Narjes: Ich war acht Jahre alt. In dem Alter habe ich so richtig Lust bekommen, Fußball zu spielen. Meine Klassenkam­eraden haben auch Fußball gespielt. Und meine Familie ist sehr fußballbeg­eistert. Rasmus Narjes: Der Platz hat Banden an der Seite. Damit ist der Platz umrahmt und der Ball geht nicht verloren. Der Ball hat Rasseln, sodass ich ihn hören kann. Wir haben sehende Helfer, die einen unterstütz­en. Rasmus Narjes: Dafür gibt es Kopfschutz. Ich habe auch Knieschone­r und Schienbein­schoner an. Angst habe ich nicht. Warum sollte ich auch Angst haben? Es geht körperlich zur Sache. Ich hab Spaß am Blindenfuß­ball – und dann nimmt man es auch mal in Kauf, dass

man zusammenra­sselt. nicht schlimm.

Das

ist Mitspieler­n zum Beispiel zu, wo sie hinlaufen sollen, wo der Gegenspiel­er steht und wo der Ball hinkommt. Außerdem gibt es Helfer am Spielfeldr­and. Die Trainer der Mannschaft­en ste hen mittig an der Seite. Dazu kommen Helfer hinter den Toren. Sie verraten den Stürmern ihrer Mannschaft zum Beispiel, wohin sie am besten schießen sollen. (dpa)

Rasmus Narjes: Ich bin in der Defensive sehr gut. Ich bin schnell zur Stelle, ich spreche viel mit meinen Mitspieler­n und bin immer zuverlässi­g da. Rasmus Narjes: Ich sollte noch an meiner Technik feilen. Die Ballsicher­heit ist noch nicht so gut, zum Beispiel das Ballstoppe­n, genaue Pässe und gute Torschüsse. Da kann ich noch ordentlich dran arbeiten. Rasmus Narjes:

Auf jeden Fall, man ist natürlich ein bisschen nervös. Aber ich habe auch ganz viel Vorfreude und gehe da sehr locker ran. Wir sind im eigenen Land, die Familie und Freunde gucken zu. Rasmus Narjes: Beim Blindenfuß­ball ist es nicht erlaubt, während des Spiels laut zu sein. Das ist so ähnlich wie beim Tennis. Wenn das Spiel läuft, muss man ruhig sein, damit die Spieler sich orientiere­n können und den Ball hören können. Aber wenn ein Tor gefallen ist, darf auf jeden Fall gejubelt werden. Rasmus Narjes: Auf jeden Fall! Ich liebe Fußball und verfolge die Bundesliga sehr gerne. Ich höre es am liebsten im Radio, weil es da sehr gut beschriebe­n wird. Ab und an bin ich auch im Stadion.

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Foto: dpa Hier siehst du Rasmus (hinten) mit zwei Spielerkol­legen aus der deutschen Blinden fußball nationalma­nnschaft beim Training.
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Rasmus

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