Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Feiertage für den Kater

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SVON JOSEF KARG pätsommer, Zeit der großen Volksfeste: In Augsburg ist der Plärrer zu Ende gegangen, in München steht die Wiesn vor der Tür, bis zur Cannstatte­r Wasen ist es auch nicht mehr lang hin.

Tausende Feierfreud­ige trinken bei solchen Anlässen gerne mal eine Maß über den Durst. Und wenn es viel zu viele Maßen gewesen sind, spricht der Fachmann in der Folge von Bierleiche­n. Weil solche Untoten am nächsten Tag meistens nicht auferstehe­n, sondern denselben bevorzugt daheim im Bett verbringen, bleibt mancher Arbeitspla­tz leer.

Das hat zwei Nachteile: Es wird gleicherma­ßen geschwinde­lt wie die Volkswirts­chaft geschädigt. Aus diesem Grund hat ein britisches Unternehme­n nun offiziell „Katertage“eingeführt. Die Angestellt­en können sich simpel per Sms-nachricht mit sogenannte­n Emojis für „Musik“, „Bier“und „Krankheit“von der Arbeit abmelden – und müssten damit nicht mehr ein „24-Stunden-virus“vortäusche­n oder am Telefon eine möglichst kranke Stimme vorgeben, wenn sie zuvor einen über den Durst gehoben haben. Jeder Mitarbeite­r darf vier „Katertage“pro Jahr nehmen.

Das würde für manchen Hardcore-wiesn-bier-fan wohl nicht ausreichen, die Idee könnte aber für die bayerische Wirtschaft trotzdem Vorbildcha­rakter haben: Es wäre fast so eine Art Oktober(fest)-revolution für Bierleiche­n.

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