Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Und Eintauchen sind ihre Leidenschaft
Privat Uta Werner-dick ist Goldschmiedin. Sie geht auch gerne unter Wasser oder betreibt Ahnenforschung / Serie (6)
Weiße Sandstrände, schöne Buchten, Schnecken, Muscheln und bunte Fische: Wenn Goldschmiedin Uta Werner-dick auf Schnorcheltour ist, fühlt sie sich rundum wohl. „Dabei kann ich völlig abschalten und bin komplett raus aus dem Alltag. Wenn ich diese vielen bunten Fische sehe und die Muscheln und Schnecken. Das ist unbeschreiblich“, erzählt sie begeistert. Zusammen mit ihrem Mann erforscht die Inhaberin der Goldschmiede Werner wann immer möglich die Unterwasserwelt – bevorzugt in einer Bucht nahe Sharm el Sheikh in Ägypten. „Manchmal erkunde ich die Gegend erst mit einem Glasboden-boot, ehe ich zum Schnorcheln gehe“, verrät sie. Auf unbewohnten Inseln kann es auch mal passieren, dass Wernerdick Muscheln aus dem Wasser zieht und mit ihnen und anderen Fundstücken den Strand dekoriert. Obwohl sie eine erfahrene Schnorchlerin ist, gesteht Wernerdick: „Ich habe großen Respekt vor jedem Gang ins Wasser. Man sollte sich schon auskennen und wissen, mit welchen Fischen und Meeresbewohnern man es zu tun hat“sagt sie. Traurig stimme sie die Tatsache, dass viele Tauch- und Schnorchelparadiese immer stärker zerstört werden. „Da sehen Sie leider nicht mehr viel“, berichtet sie aus Erfahrung.
Dass Uta Werner-dick nicht nur abtauchen, sondern auch tief in eine Materie eintauchen kann, beweist ihre zweite große Leidenschaft: die Ahnenforschung. „Ich könnte Tage damit verbringen, in der Geschichte meiner Familie zu stöbern“, erzählt sie. Die Ereignisse und Persönlichkeiten, die ihre Familie umgeben, faszinierten sie und seien ihr wichtig. „Zum Glück hat meine Mutter die Stammbäume unserer Familie gerettet und es gibt ein Buch, das mir viel über meine Vorfahren mütterlicherseits verrät“, erzählt sie. Darin schmökere sie gerne und versuche, neue Kontakte zu Verwandten zu knüpfen und bestehende Verbindungen aufrecht zu erhalten.
Herausgefunden hat Uta Wernerdick dank des bis 1596 zurückreichenden Stammbaums mütterlicherseits schon so einiges. Beispielsweise, dass ihre Vorfahren aus Lauscha in Thüringen stammen und das Familienwappen auf einen eher ungewöhnlichen Vorfall zurückgeht. Einer ihrer Ur-großväter hat 1596 eine Glashütte eröffnet und einen Bären, der vom Essensgeruch angelockt worden war, mit bloßen Händen getötet. Deshalb zeigt das Wappen, das der Familie von Herzog Kasimir von Coburg verliehen worden ist, unter anderem einen Bären. Viele Jahre später, so fand Wernerdick heraus, verschrieb sich einer ihrer Vorfahren, Ludwig Mülleruri, der Herstellung beweglicher Augenprothesen und konnte 1835 sein erstes Glasauge einem Patienten einsetzen. Seither werden Augenprothesen aus Glas hergestellt, die für die Augenhöhle eines Patienten individuell angepasst werden können. „Das ist schon spannend, wenn man das nachverfolgen kann.“Dass sie so tief in die Familiengeschichte eintaucht, hat aber auch noch einen ganz anderen Grund. Die Teilung Deutschlands habe einst ihre Familie auseinandergerissen, erzählt sie. Das ärgere sie bis heute. Das Forschen nach Verwandten und das Knüpfen neuer Kontakte würde ihr helfen, diesen Teil der Familiengeschichte besser verarbeiten zu können. Vor zwei Jahren habe sie auf der Handwerksmesse rein zufällig Verwandte kennengelernt und erfahren, dass diese lange Jahre in Augsburg gelebt und ein Geschäft betrieben hätten. „Dass ich das nicht wusste, finde ich unfassbar. Und es bestärkt mich, weiter zu forschen und weitere Verwandte zu finden und kennenzulernen.“
Infos zur Serie
In unserer Serie „Unternehmer pri vat“stellen wir Ihnen während des Sommers Firmeninhaber und ihre au ßergewöhnlichen Hobbys und Lei denschaften vor.
Nächste Woche: Bäcker Jürgen Lax gang – Der Heimwerker König