Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Musik macht’s
Psychologie Schöne Klänge lassen Männer attraktiver wirken
Augsburg Vielen Männern war es schon immer ein Rätsel und ein Ärgernis: Irgendein Kerl schnappt sich eine Gitarre, singt von Betten in Kornfeldern, von Hotels, die California heißen, oder Highways, die zur Hölle führen – und schon liegt ihm mindestens ein Mädel zu Füßen. Alle Bemühungen, diesem Frechling an Attraktivität gleichzuziehen, sind zum Scheitern verurteilt: In diesem Moment gilt nur noch: der blöde Barde!
Wiener Forscher haben sich – womöglich angespornt durch ähnlich frustrierende Erfahrungen – nun dieses Themas angenommen. Sie zeigten 64 Frauen Fotos von Männern – und ließen dazu passende Musik (also nicht unbedingt Deathmetal oder den Radetzkymarsch) erschallen. Und befragten sie dann nach ihrer Befindlichkeit. Das Ergebnis: Die Neigung, einem Date zustimmen zu wollen, wuchs schon allein mit dem Einfluss wohlwollender Klänge vor einem Date. Bei der Kontrollgruppe – 32 Männer – rührte sich übrigens nichts. Warum ein Mann mithilfe der Musik plötzlich attraktiver wirkt, ist mit dieser Studie allerdings immer noch nicht geklärt.
Vielleicht hilft ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte: Charles Darwin, der Begründer der Evolutionslehre, vermutete, dass zum Musizieren komplexe motorische und kognitive Fähigkeiten nötig sind. So überzeugt ein Männchen das Weibchen mit seiner Sangeskunst, dass es gute Gene hat. Allein der Klang von Musik scheint so manche Frau schon entsprechend einzustimmen. Also, liebe Geschlechtsgenossen: Ran an die Wandergitarre. Es steht viel auf dem Spiel – am Ende gar ein Bett im Kornfeld.