Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Eingängig, persönlich, anders
Pop Sarah Straub präsentiert im Abraxas ihr neues Album
31 Jahre ist sie jung und könnte ein sicheres Leben als Psychologin führen. Doch sie wählte den Weg der Waghalsigkeit zur Erfüllung ihres Traumes. Die Rede ist von der Songwriterin Sarah Straub, die am Samstag ihr neues Album mit einem sehr gut besuchten Konzert im Kulturhaus Abraxas feierte.
„Love Is Quiet“, so der Titel des Silberlings, wartet mit 14 Stücken auf. Wie bereits auf dem Vorgänger „Red“aus dem Jahr 2014 findet sich auch auf ihrem zweiten Album hochkarätiger Mainstream-pop mit melancholischem Tiefgang.
Vergangene Woche erblickte das neue Werk der hübschen Gundelfingerin das Licht der Welt. Ein persönliches Werk, das von traurigen Begegnungen erzählt, von der Liebe zu den Eltern, die trotz aller Unstimmigkeiten in uns verankert ist, und von Reflexionen über eigene, nicht immer
Ihre Texte sind englisch, ihre Musik universal und immer ein bisschen anders als gewöhnlich. Zu verdanken ist dies dem Augsburger Schlagzeuger und Produzenten Dominik Scherer, dessen ideenreiche Arrangements die Produktion mitprägen. Die haben es in sich, brechen mit populären Mustern und lassen – Popsong hin oder her – auch mal harte Drum&bass-beats aus dem Schlagzeug perlen.
Es sind die Brüche, die Experimente, die „Love Is Quiet“über das Gros populärer Produktionen stellen. Erst recht brach sich dieser Zugang zur Popmusik im Livekonzert Bahn. Mit gelockerten Zügeln durften Florian Hirle (Bass), Andi Schmidt (Gitarre) und Dominik Scherer (Schlagzeug) ihren teils expressionistischen Vorlieben frönen, während Straub mit charakterstarker Stimme und versiertem Pianospiel den von Blues und Funk beeinflussten Songs romantischen Schliff verlieh. Dass sich die Vivid Curls als Überraschungsgäste zu einem Stück auf der Bühne einfanden, war das berühmte Tüpfelchen auf dem sowieso schon wohlklingenden „i“. korrekte Verhaltensmuster.